Mustang1, alias Stingray und seine Männern erreichten als erste Rotte die Antonov.
Stingray ging in eine überhöhte Position auf der linken Seite des Antonov Cockpits.
Dabei war es unheimlich schwer die Höhe zu halten, da die AN- 124 mit rund 220 knt Cas in 30.000 Fuß daher schlich. Für die F-16 Piloten bedeutete dies, dass sie knapp an ihrer Abrissgeschwindigkeit operieren mussten und alleine um die Höhe zu halten ständig am Stick ziehen mussten.
In der Antonov bekam der General hektische Flecken im Gesicht, als er die F-16 in enger Formation erspähte.
Er machte ein paar Schritte aus dem Cockpit um die hinteren F-16 durch die Fenster der Kabine ins Auge fassen zu können. Die Copilotin nutzte den Augenblick für einen schnellen Funkspruch.
"United States Airforce hier ist Bluebird 256. Wir sind entführt worden. Es soll nach Nordkorea gehen. Achtung Der Entführer hat
Luftunterstützung angefor..“ Sie wurde durch den hereinstürzenden General lautstark
unerbrochen. „Was du machen, du funken?“
„Helfen Sie uns..“ hörten die F-16 Piloten noch den verzweifelten Ruf, welcher durch den Knall einer Pistole jäh abgebrochen wurde.
FUNKSPRUCH.mp3
Die F-16 versuchten weiterhin Funkverbindung herzustellen, aber die Condor antwortete nicht mehr. Nach Rücksprache mit der Leitzentrale versuchte man verschiedene Möglichkeiten. Es wurde weiterhin versucht Funkverbindung über die internationale Notruffrequenz 121,5 und über Guard aufzunehmen. Man gab Zeichen mit den Querrudern und F/O Rabbit bekam von seinem Lead den Befehl vor der Antonov zu flaren. Keine Reaktion. Etwas Ratlosigkeit machte
sich breit.
Der Cougar Flight unter Hummer hielt derweil etwas Abstand um den Luftraum zu sichern. Schließlich hatte man aus dem kurzen Funkspruch der Copilotin deutlich rausgehört, dass der Entführer, über dessen Identität man mittlerweile durch DEFCON aufgeklärt worden war, in welcher Art auch immer Luftunterstützung angefordert hatte.
…Einen Moment, nachdem ihn sein Jähzorn übermannt und dazu verleitet hatte die Copilotin niederzuschießen wurde Kim Yong Po bewusst, dass er jetzt keinen Piloten mehr hatte der die Maschine zur Ruhmreichen Befreiungsaktion seiner eigenen Person landen konnte.
Nachdem er die erste Panikattacke niedergekämpft hatte versuchte er Lösungsorientiert zu denken.
Wenig später wurde Filmvorführung unterbrochen.
Eine leichenblasse Stewardess nahm das Kabinentelefon aus der Halterung.
„Ist hier jemand Pilot?“ Das Zittern in der Stimme konnte sie nicht verbergen.
Ein Raunen ging durch die Sitzreihen.
Bumerang saß nur drei Reihen entfernt und bemerkte die Mündung einer Pistole, welche hinter dem Vorhang hervorlugte.
Er rutschte in seinem Sitz runter. Hier stimmte was nicht.
„Ja hier, der nette junge Mann hier ist Pilot“ ließ sich unvermittelt die alte Dame neben ihm vernehmen und gestikulierte wild mit dem Zeigefinger in seine Richtung.
„Danke, vielen Dank“ Gab Bumerang gepresst an die Oma zurück. Sie hatte es sicherlich nur gut gemeint…
Der General schob den Vorhang zur Seite und kam auf ihn zu.
„Du schon großes Flugzeug geflogen..“ blaffte ihn der Entführer an.„ Bumerang beneinte dies wahrheitsgemäß.
„Dann du lernen schnell schnell. Sonst alle hier bei Teufel“
Grob schubste ihn der Gangster mit der Pistole in Richtung Cockpit.
Nur nichts Unüberlegtes tun, ratterte es in Bumerangs Kopf. Er war Pilot, kein Navy Seal.
Sie erreichten das Schott zum Cockpit. Bumerang prallte etwas zurück als er die blutverschmierten Konsolen erblickte. General Yong Po stieß ihm die Luger ins Kreuz. „Los rein du“
Bumerang machte noch einen halben Schritt, stolperte dann aber unerwartet über den am Boden liegenden Piloten, verlor das Gleichgewicht und stürze auf die Centerkonsole zu. Wild mit den Armen rudernd suchte er Halt. Seine Linke fand das Steuerhorn und griff beherzt nach der helfenden Stütze.
Das Steuerhorn gab nach…
Mit einer Geschwindigkeit welche man einer solch großen Maschine nicht zugetraut hätte kippte der Jetliner über die linke Fläche in eine Abwärtsrolle. Plötzlich war oben unten und oder umgekehrt... Während Bumerang sich Augenblicke später sitzend auf den Schaltern und Knöpfen des Overheadpanels wieder fand, prallte unter, oder war es über ihm der General Kopfüber in die Frontkonsole.
Nach der zweiten Rolle landete Bumerang unsanft mehr zufällig als beabsichtigt auf dem Pilotensitz und nutze die Gelegenheit die Steuerorgane zu ergreifen.
Ein Blick auf den Höhenmesser konnte nur Aufschluss darüber geben, dass dieser hinter dem Blutschmier wild am rotieren war.
Die Geschwindigkeit stieg rapide an. Bumerang zerrte so wild am Steuerhorn, dass er dachte es müsse gleich abbrechen.
Aus der Passagierkabine drangen die Schreie in sein Bewusstsein. Wahrscheinlich schrieen sie schon seit der ersten Rolle…
Wie gut, dass der Entführer noch befohlen hatte, dass Alle angeschnallt zu bleiben hatten.
Oh Gott, was wenn sich die schwere Landung losriss. Das sie es bis jetzt nicht getan hatte grenzte an ein Wunder.
Gaaanz langsam und allmählich verringerte sich der Sturzflugwinkel. Das Flugzeug ereichte 450 Knoten und irgendwas erhöhte plötzlich den Geräuschpegel. Noch 15° unter dem Horizont. Der Fahrtmesser durchlief 500 Knoten und die An-124 war somit deutlich über ihrer Maximalgeschwindigkeit. Über des Piloten Kopf flammten plötzlich rote Warnlampen auf.
–ENGINE FIRE-
Unterdes war sich Mustang12 nicht mehr ganz seiner Sache sicher. Stingray hatte ihm nach Absprache mit DEFCON den Befehl gegeben einen Warnschuss vor den Bug der Antonov zu setzten. Rabbit schoss eine Salve aus seinem Vulcan Geschütz und die Condor drehte plötzlich in eine Rolle auf den Rücken. Hatte er sie getroffen?
Er konnte ja nichts von Bumerangs Stolpern wissen.
Kurz wurde von DEFCON spekuliert, ob sich die An-124 Kamikaze mäßig auf eine Stadt stürzen wolle und der Abschussbefehl hing schon in der Luft.
Stingray gab Entwarnung; keine Ansiedlung in der Nähe.
…Nach einer gefühlten
Unendlichkeit kam der Flieger endlich wieder in die Horizontallage. Bumerang betätigte die Feuerlöschanlage.
Ein Blick runter auf den General. Der sah verdammt tot aus.
Dann erblickte er die neben sich in den Gurten hängende Copilotin mit blutdurchtränkter Bluse. Hatte sie gerade gestöhnt, war sie noch am Leben?
Das Geschrei in der Economy Class war einem Wimmern gewichen.
„Ich brauche medizinische Hilfe hier vorne. Die Copilotin ist schwer verletzt.“Rief er nach hinten.
Es folgte keinerlei Reaktion.
Doch; plötzlich stand ausgerechnet die alte Oma etwas wackelig im Durchgang. Wie sich herausstelle war sie Krankenschwester im
2. Weltkrieg gewesen und kannte sich insbesondere mit Schusswunden aus. Laut ihrer fachmännischen Meinung und Verarztung würde es die Copilotin überleben.
Pitbull meldete sich. Eyeball1 hatte feindliche Kontakte auf dem Radarschirm und die Antonov passierte zu allem Übel gerade die Grenze zu Nordkorea.
DEFCON gab den Befehl die Transportmaschine zu schützen und gab die Angriffserlaubnis auf die anfliegenden Mig-21.
Stingray stellte seine Nr.3 F/O Bluebird (zufällig gleiches Callsign wie die Antonov) ab die Condor, welche nach Westen abdrehte weiter zu eskortieren während sich alle anderen F-16 auf die Mig´s stürzten.
Ganze Zwölf Mig-21 hatte die Gegenseite zur Unterstützung des Generals aufgeboten. Auf Anweisung von DEFCON
übernahm AWACS Eyeball1 die Führung und Koordinierung des Engagements.
Nach vier bestätigten Abschüssen wurden die Flights angewiesen den nordkoreanischen Luftraum zu
verlassen, da Bluebird-256 inzwischen in den südkoreanischen Luftraum
geschwenkt war.