Debriefing "protect the convoi"

  • Das war bis heute mit Abstand der beste Einsatz des Jahres, diesen Titel lasse ich mir nicht mehr nehmen. :8:


    Die Mission startete in der Abenddämmerung, die für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre sorgte. Unser Auftrag bestand darin, zwei balburische Fregatten, die es auf unseren Konvoi abgesehen hatten, aufzuspüren und zu zerstören.


    Es waren ursprünglich vier CAP-Bereiche vorgesehen, aber dazu kam es nicht, da die Lage von Anfang an hochbrisant war. Unsere Perry-Class-Fregatten hatten bereits das Feuer auf die balburischen Schiffe eröffnet, dieses Feuerwerk haben wir leider verpaßt. Die Balburischen Jiangwen schossen sofort aus allen Rohren zurückr, allerdings ohne Erfolg. Dies erledigten dann Cuca und Viper mit ihren Maverick 65 Gustav. So einfach, wie es hier klingt, war es jedoch nicht, die RIM-162 ESSM der Gegner erwiesen sich als äußerst gefährlich, sobald man die Nase auch nur ein paar Meter über die Wellen steckte, gell Viper. :D:


    Auch die beiden CAP-twoship hatten sofort Action. Sobald die Balburen hörten, dass wir uns dem Konvoi näherten, stiegen zwei MiG-29A auf. Doch Wildhog/Bikeman und Kowalski/RatCat zeigten ihnen, wo der sprichwörtliche Frosch die Locken hat. :punish:Auch der zweiter MiG-29-Flight wurde in gleicher Weise und einer geilen Teamleistung ausgeschaltet, das war Zusammenarbeit auf höchstem Niveau. „Team“ stand hier nicht für „Toll, ein anderer macht’s“, sondern für echtes, koordiniertes Handeln. Diese vorbildliche Abstimmung wurde im Debriefing ausdrücklich gelobt. :thumbup:


    Zwischenzeitlich begann der TASMO mit dem Rotationsbetanken auf Gyrocaster. Doch dann kam die dritte Welle, zwei SU-27. Hier zeigte sich Bruder Leichtfuß im Einsatz (keine Namen, aber so viel sei verraten: „Vorne mit Kowal, hinten mit -ski“). Glücklicherweise war nur eine der SU-27 mit den R-77 bewaffnet. RatCat setzte die zweite SU-27 außer Gefecht und Cuca verpasste ihr kurz vor der Landung den Gnadenschuss, die Fahrwerke waren bereits ausgefahren, ich glaube, der Knabe schiebt mächtig Frust auf die Sauzähne von Dragonfighters. :5:


    Insgesamt lief an diesem Tag alles perfekt, alle kehrten sicher nach Gyrocaster zurück und von einem „Hühnerhaufen“ war heute nicht einmal ansatzweise etwas zu spüren. Besonders beeindruckend war, dass es trotz eines relativ einfachen Briefings keinerlei Unklarheiten gab, weder bei den Aufträgen noch beim Sorting. Im Debriefing fiel der Satz, „jeder wusste genau, was er zu tun hatte.“ Das zustimmende Nicken konnte ich zwar nicht sehen, aber ich habe es deutlich gespürt. :;):


    Für mich war es eine große Freude, wieder einmal eine Mission zu planen, bei der Schiffe eine zentrale Rolle spielten und vor allem, weil sie genau das taten, was sie sollten. Der Konvoi hatte rechtzeitig aufgestoppt und die balburischen Fregatten kamen wie erwartet aus Süden mit AK angedampft.


    Beinahe noch vergessen. Warum haben die Dragonfithers heute so einen geilen Fight hingelegt, weil das Störgeräusch (elektronic warfare) so nervtöteend war. Das macht keiner ungestraft mit uns. Grand Slam. :13:


    Der Start "Crotone Airbase"




    Unser aufgestoppter Konvoi





    Die Jiangwen feuern aus allen Rohren


  • Spannende Mission - für Anti-Ship Warfare ist unsere Block50 zwar nicht so ultraschick ausgestattet. Aber eine AGM65-G ist besser als nichts - und mir machts eine Menge Spass, aus begrenzten Ressourcen nochmal was rauszuholen.


    What went Well



    Falcon 3 hat die JangWen jedenfalls wie gebrieft Low Level angegriffen, zunächst mit einem Combat Descent runter aufs Deck:


    Bei mir ist die erste Maverick (die rechte) lustigerweise der linken Maverick, noch am Flügel hängend, durchs Bild geflogen, sowas liebe ich - ich frage mich, ob man, wenn man schnell genug ist, eine Maverick auf eine andere zu locken und dann "im Trail" hinterherjagen kann:P


    Die JangWen haben ihre SAMs jedenfalls gelauncht, schon wenn man sich um die 500ft MSL aufgehalten hat, so ist es Viper zweimal ergangen. Die RIM-Missile hat den Track erst verloren, als Viper unter 150ftging. Das war recht knapp.


    Ich bin die ganze Zeit ein Stück tiefer gewesen, unter 200ft - mich hat die JangWen komplett in Ruhe gelassen.


    Angriffe unter 200ft geflogen, bringen Sicherheit vor den SAMs , das hat zuverlässig funktioniert.


    Mit nur zwei AGM-65G bewaffnet, kann man sich im Zielgebiet nicht viel Ärger mit der Maverick-Switchology leisten - wenn das "stabile" Kreuz im WPN-Screen nicht kommt, dann muss man im Zweifel die Ruhe haben, abdrehen und nochmal anfliegen:8:



    WHAT WENT WRONG


    Ein negativer Punkt waren aus meiner Sicht die Bruchlandungen - ich sehe in unserem Flugbetrieb öfters harte Aufschläge, bei denen es das Nosewheel auf den Boden durchschlägt.

    Landungen also,die weit weg sind von "Landeklammer-Glidepath-Flare-Aerobrake-Wheelbrake-Stop"-


    Dieser Art Landung klappt zwar oft auch - in dem Sinne, daß man ohne erkennbare Faults und Ausfälle zur Parking Position zurücktaxelt. Dies scheint immer dann zu klappen wenn die Maschine ohne Außenlasten und mit wenig Sprit am Ende einer Mission zurückkommt. Aber das Fahrwerk nimmt doch Schaden dabei (BMS hat ein kumulatives Schadenmodell fürs das Fahrwerk), was sich manchmal sofort und manchmal bei der zweiten Landung zeigt.

    Will damit sagen, ich sehe eine Tendenz zu einer zu harten Landepraxis. Ich vermute, die hat sich, von den typischen leichtgewichtigen Landungen bei RTB / MIssionsende begünstigt, eingeschlichen. Die regelmäßig zu unbemerkt "nur fast kaputten" Fahrwerken führt, und manchmal dann halt zu echten Ausfällen. Ich schlage vor, dies nicht als "gelegentliches Pech" hinzunehmen sondern das Thema mit in die Safety Week zu nehmen.


    Als Ziel sehe ich Landungen bei denen die Nase oben bleibt, bei 300ft/sec Vertical Speed (oder weniger). Bei unterschiedlichen Beladungen, die man als Pilot dann auch kennt, so daß man für sich einschätzen kann, ab welchem Landegewicht man besser noch Sprit verfliegt oder Lasten abwirft.


    Details der "verunfallten" Landungen: ZDF = Zahlen, Daten, Fakten:8):


    Viper hat zweimal hart aufgesetzt, das zweite Aufsetzen war dem Fahrwerk dann zuviel:

    • beim ersten Mal mit 620ft/sec VS (=Vertical Speed), mit Nosewheel-Durchschlag zum Boden, aus 161knots allein mit der Wheelbrake bis zum Stand gebremst. da mit 4800lbs Sprit , Gross Weight ca 29000lbs
    • beim zweiten Mal 500ft/sec VS, ebenfalls Nosewheel-Durchschlag, aus 171knots allein mit der Wheelbrake bis zum Stand gebremst. da mit 8800lbs Sprit , Gross Weight ca 33000lbs

    Nik hat einmal hart aufgesetzt, mit 790ft/sec und 7700lbs Sprit (Gross Weight unbekannt, ich kenne seine Beladung nicht). Das hat das Fahrwerk glaube ich noch mitgemacht (er konnte noch rollen), aber einige Systeme (Hyd A und/oder B?) haben versagt.


    Zum Vergleich:

    Wildhog 300ft/sec, Bikeman 300ft/sec, Kowalski 580ft/sec (2000lbs-Fuel, also leichtes Flugzeug, nochmal gutgegangen), RatCat350ft/sec, ich 250ft/sec (erste) 280ft/sec (zweite Landung)

  • Super Auswertung zum Flight Cuca. Alle essenziellen Dinge wie Start & Landung und ggf. andere Punkte die uns bei den Missionen auffallen dürfen nach meiner Meinung auch gerne früher als in einer Safety Week aufgearbeitet werden. Ich finde ein schärferen Blick auf WHATS WENT WRONG gut.

  • Danke für die Analyse Cuca.

    Das mit dem landen zu verbessern ist einer von meinen guten Vorsätzen für dieses Jahr. 😗

    Yippieayee...


    Viper
    C/O 47th VFS



    dragonfighters_sig_viper.jpg
    Intel® Core i7-6700K | ASUS Z170 PRO GAMING Mainboard | 32 GB DDR4-2133 |AMD Radeon RX6800XT Red Dragon 16GB DDR6 | Win 10 Pro |
    Displays: 1x Samsung 40" / 3 x 10" TFT / 1x 4,3" TFT / 1x 7" TFT | HOTAS Cougar FSSB-R1 | Simped Vario Pedals | 9 x Arcaze USB | 2 Arcaze LED Driver | AIC | Arduino Uno

  • Da saß ich also, schrieb das Debriefing, wie wunderbar alles gelaufen ist und hoffe inständig, dass meine F-18 artige Carrierlandung, auch als "kontrollierter Absturz" bekannt, elegant unter den Teppich gekehrt werden kann. Doch dann schaue ich gen Himmel und sehe ihn, das schlechte Gewissen, in einer F-16 sanft schwebend über mir. Warum ist es mir passiert, fragt ihr? Nun, direkt am Threshold stand ein albanischer Wapiti-Hirsch oder war es vielleicht doch ein immigrierter masurischer Elch? Jedenfalls, um den armen Kerl nicht überzumangeln, habe ich beschlossen, weiter hinten aufzusetzen. Mir war natürlich vollkommen klar, dass die Runway dann niemals ausreichen würde, wenn ich sauber flarend, so wie ich das immer mache, aufsetze. :punish: Aber durchstarten? Keine Chance. Mein Aufenthalt im Cockpit war bereits mehr als grenzwertig, da eine sich anbahnende forcierte Diurese* jeden Moment den Countdown einleiten konnte. Versprochen, da kommt ihr Jungspunde auch noch hin. :5: Ich könnte jetzt noch mindestens zehn weitere Ausreden anführen, aber lassen wir das. Fakt ist, ich habe gehofft, es merkt keiner. Aber siehe da, das schlechte Gewissen hat es. :D:


    Jetzt wieder im Ernst, vielen Dank Cuca für die Analyse und den Lösungsvorschlag. Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe das Thema Landung (nicht nur diese, sondern allgemein) für mich selbst auf meine Löffelliste gesetzt. Und ich bin ganz bei RatCat, nicht warten, sofort handeln. Mein Vorschlag, jeder von uns klebt sich einen kleinen Aufkleber in die Nähe des Gear Handles mit der Aufschrift "Das schlechte Gewissen is watching you". :D:


    Was wir außerdem in den Fokus nehmen sollten, im Briefing sollten die SAM-Daten standardmäßig bekannt gegeben werden. Wie oft hört man während des Flugs die Frage, „Welche Reichweite hat die SAM nochmal?“ Das muss nicht zwangsläufig beim TE Bauer abgeladen werden. Stattdessen könnte einer von uns, wie beim Wetterbriefing im RL, diese Aufgabe übernehmen.


    Und noch ein Gedanke, dass die strahlende Plakette unseres ersten Einsatzes jetzt einen kleinen Kratzer abbekommen hat, ist nicht schlimm. Cuca hat uns gezeigt, wie wir den Kratzer wegpolieren können. Kleiner Tipp, Sidol hilft hier nicht, das geht nur, wenn wir uns an die eigene Nase fassen.


    Auf ein gutes Staffeljahr, mein 25. übrigens. :8:




    * Was versteht man unter Diurese?

    Ausscheidung von Harn durch die Nieren. Kälte, niedriger Luftdruck und Koffein (Teein) steigern die Diurese.

  • Was wir außerdem in den Fokus nehmen sollten, im Briefing sollten die SAM-Daten standardmäßig bekannt gegeben werden. Wie oft hört man während des Flugs die Frage, „Welche Reichweite hat die SAM nochmal?“

    Diese Daten sind Standardmäßig auf dem linken Kneeboard abgelegt.

    Sieht natürlich nur derjenige, welcher sich das Pilotenmodell anzeigen lässt

  • In deinem Zitat steht nichts von Taktik.

    Da geht es um Sam Daten und das sind nun mal nackte Zahlen. Das Kneeboard war lediglich ein Hinweis, falls solche Fragen im Flug auftauchen.


    Ansonsten spricht natürlich nichts dagegen, dass im Briefing zu erwähnen, vor allem wenn es um Taktik geht.

  • So nun auch noch von mir ne Rückmeldung.


    Zuerst einmal Danke für die schöne Mission war interessant.


    Hui das meine Landung derart hart war war mir garnicht aufgefallen. Danke fürs heraussuchen cuca, da muss ich wieder mehr drauf achten.


    Nun zu meinem "wilden Engagement" gibt es für mich zumindest die Erkenntnis dass sie MAR auch funktioniert wenn die Rakete bereits in der Luft ist....


    wie gesagt spannende & Spaßige Mission.

  • Zum Vergleich:

    Wildhog 300ft/sec, Bikeman 300ft/sec, Kowalski 580ft/sec (2000lbs-Fuel, also leichtes Flugzeug, nochmal gutgegangen), RatCat350ft/sec, ich 250ft/sec (erste) 280ft/sec (zweite Landung)


    So gerade Ein paar Übungslandungen durchgeführt, scheinbar habe ich mir irgendwie Müll angewöhnt, bisher waren meine Landungen immer recht weich.


    Werde heute Nachmittag nochmal etwas rumzuprobieren scheinbar kommt mein Flare etwas zu spät.