Chainsaw

  • Wie wir zum Chainsaw Manöver kamen, darüber kann ich nur vermuten, weil Kettensäge geil klingt. :D:


    In Falcon spielt es jedenfalls keine Rolle, weil es von der KI im Ace Modus (hier liegt die größte Kompetenz) nicht angewandt wird. Weder im twoship und auch nicht im fourship.


    Gestern flogen wir dieses Manöver über 20 Minuten lang und da kam mir der Gedanke über Sinn bzw. Unsinn dieses Manövers und daraus ergab sich ein "Meinungsaustausch" :9::D: mit höchst unterschiedlichen Ansichten. Wir meinten zwar das Gleiche, aber es ist unterschiedlich angekommen.


    Deshalb möchte ich einmal zeigen, wie machts die Ace-KI. Vorweg, nicht so wie wir. :9:


    Wir splitten einen twoship, das macht die KI niemals und niemals heißt niemals.


    Aber seht selbst wie sich die KI verhält, wenn sie auf ihrer Combat Air Patrol (CAP) (Kontroll- Erkundungsflug im Luftverteidigungsgebiet) mit einem Eindringen eines Feides konfrontiert wird. Im speziellen Fall (twoship) löst sie die Formation auf, der Wingman läßt sich zurückfallen, dreht wieder ein um den Druck aufrecht zu erhalten bzw. greift seinerseits an.


    Warum ist ein im chainsaw gesplitteter twoship kontraproduktiv? Weil erst eine Angriffsformation hergestellt werden muss, die fast in jedem Fall zu lang dauert. Im vorliegenden Fall muss man nicht erst denken, wer ist wo, sondern ein einziger Befehl genügt, welche Angriffsformation eingenommen werden soll, zB. Line abreast oder jede andere Formation.


    Im weiteren Beispiel ist erkennbar, dass sich auch ein fourship nicht splittet.


    Fazit, für mich ist die KI das Maß der Dinge. Chainsaw klingt gut, ist aber nicht die erste Wahl, auch nicht die zweite. Heißt für mich, die KI ist die beste Variante und die sollte man anstreben.


    twoship


    Wingman wendet und baut 10 nm Abstand auf



    wingman geht in Angriffformation



    fourship ungesplittet




  • Grundsätzlich sollte bei einem Barcap immer ein Flieger in Richtung Gegner schauen. Das lässt sich mit dem Chainsaw bestmöglich erreichen.

    Ich bin bei Dir, nik, dass bei einem Kontakt zum Gegner die Flieger eines Elements näher zusammen sein sollten, um sich unterstützen zu können.


    Der Gedanke, der mir bei Deinen Ausführungen aber kam: Macht der Chainsaw überhaupt noch Sinn, wenn wir über Link16 die Positionen des Gegners per AWACS mitgeteilt bekommen? Oder ist das so unzuverlässig, dass man weiterhin das eigene Radar für die Lagebeurteilung braucht?

  • Der Gedanke, der mir bei Deinen Ausführungen aber kam: Macht der Chainsaw überhaupt noch Sinn, wenn wir über Link16 die Positionen des Gegners per AWACS mitgeteilt bekommen? Oder ist das so unzuverlässig, dass man weiterhin das eigene Radar für die Lagebeurteilung braucht?

    Genau das war einer meiner Beweggründe das Chainsaw Manöver in Frage zu stellen. Dann kam es beim vorletzten Flug zum wiederholten Male dazu, dass ich als Wingman zu weit von meinem Lead (Pitbull) entfernt war, was ihm letztendlich zum Verhängnis wurde, weil er schon im Dogfight war und ich keine Chance hatte, mit einer AIM 120 den Gegner aufzuschalten.


    Was aber mein Hauptargument gegen den Chainsaw ist, die KI wendet in keiner, ich wiederhole, in keiner Konstellation dieses Manöver an. Selbst wenn kein AWACS in der Luft ist und man selbst die Lage abbilden muss.


    Für mich ist es bei jedem twoship ein kontraproduktives Manöver, weil das Element beim CAP nicht gesplittet sein darf. Weise nocheinmal darauf hin, dass ich damit nicht das taktische Manöver meine, dass sich der Wingman ca. 10 nm nach hinten orientiert, um dann den "Radardruck" aufrechtzuerhalten, wenn der Lead nach dem Schuss defensiv dreht.


    Ich stelle das twoship Chainsaw beim CAP einfach in Frage und wundere mich, dass wir es nicht nur grundsätzlich fliegen, sondern zu 100% bei einem CAP. Die KI im Ace-Modes aber zu 100% nicht.


    Nur das wollte ich zur Diskussion stellen.

  • Für mich ist es bei jedem twoship ein kontraproduktives Manöver, weil das Element beim CAP nicht gesplittet sein darf. Weise nocheinmal darauf hin, dass ich damit nicht das taktische Manöver meine, dass sich der Wingman ca. 10 nm nach hinten orientiert, um dann den "Radardruck" aufrechtzuerhalten, wenn der Lead nach dem Schuss defensiv dreht.

    Davon haben wir gestern den halben Abend und den halben Flug diskutiert.

    Mit der Aussage widersprichst du dir selber.


    Der Flight ist nicht gesplittet. Er ist ca. 10 nm in der Tiefe gestaffelt und agiert zusammen.


    Der Erste feuert, crankt raus und der Zweite hat sein Auge am Feind, kann genau sehen was vorne passiert ggf. das selbe Ziel nochmal angreifen oder sich auf ein anderes konzentrieren.

    Das kann man natürlich auf ein Four ship hochbrechen und dann auf das jeweilige Element ummünzen.


    Abgesehen davon kann man das Chainsaw auch im two ship im Line abreast fliegen


    Es kommt immer auf den Auftrag und das Lagebild an.

  • Grundsätzlich sollte bei einem Barcap immer ein Flieger in Richtung Gegner schauen. Das lässt sich mit dem Chainsaw bestmöglich erreichen.

    Ich bin bei Dir, nik, dass bei einem Kontakt zum Gegner die Flieger eines Elements näher zusammen sein sollten, um sich unterstützen zu können.


    Der Gedanke, der mir bei Deinen Ausführungen aber kam: Macht der Chainsaw überhaupt noch Sinn, wenn wir über Link16 die Positionen des Gegners per AWACS mitgeteilt bekommen? Oder ist das so unzuverlässig, dass man weiterhin das eigene Radar für die Lagebeurteilung braucht?

    Hummers Aussagen kann uch zustimmen. Wir fliegen das Chainsaw so um eine lückenlose Observation des Luftraums sichergestellt. Grundsätzlich können wir aus unseren derzeitigen Erfahrungen ableiten, das AWACS ab einer gewissen Entfernung absolut unzuverlässig ist. Ein Test müsste klären wie zuverlässig AWACS im Nahbereich ist.


    Meine Erfahrung zum gegenseitigen Support bei separiert geflogenem Chainsaw sind eigentlich positiv, wenn dann der Wingman etwas mitdenkt…

  • Der Flight ist nicht gesplittet. Er ist ca. 10 nm in der Tiefe gestaffelt und agiert zusammen.

    Wildhog

    Ich rede ausschließlich vom twoship CAP (Chainsaw) bei dem das Element oft nicht nur 10 nm, sondern beim Turnen nicht selten 20nm auseinander ist und nicht vom taktischen Manöver.


    Vielleicht kann jemand die Frage beantworten, warum die Ace KI, auch ohne AWACS, einen twoship beim "CAPen" nicht trennt?

  • Ich rede ausschließlich vom twoship CAP (Chainsaw) bei dem das Element oft nicht nur 10 nm, sondern beim Turnen nicht selten 20nm auseinander ist und nicht vom taktischen Manöver.

    Mehr als 20 nm: Pilotenfehler! Wenn ich meinem Wingi befehle oder wir es abgesprochen haben so zu turnen, dass er ca. 10-15 nm hinter mir ist, ist es ein auch taktisches Manöver.


    Vielleicht kann jemand die Frage beantworten, warum die Ace KI, auch ohne AWACS, einen twoship beim "CAPen" nicht trennt?

    Weil die KI nur eine KI ist und nicht intuitiv agiert, sie ist programmiert. Geschweige denn lernt sie dazu.

  • Weil die KI nur eine KI ist und nicht intuitiv agiert, sie ist programmiert. Geschweige denn lernt sie dazu.


    Eine richtige KI würde natürlich dazulernen. ;-) Das ist ja per Definition so. Aber in Falcon BMS sind es nur Algorithmen die gewürfelt werden.

    Das mag in 10 oder 20 Jahren anders sein. Aber wenn man eine echte KI in Falcon BMS implementieren würde, dann würde die uns immer besiegen.


    VG

  • Mehr als 20 nm: Pilotenfehler!

    Weil die KI nur eine KI ist und nicht intuitiv agiert, sie ist programmiert. Geschweige denn lernt sie dazu.

    Von "Mehr als 20nm" habe ich nicht gesprochen und warum wohl haben die BMS Programmierer, unseren getrennten twoship CAP nicht vorgesehen? Habe einen Verdacht. :D:


    Die Frage mit der KI ziehe ich zurück. :D:

  • ich möchte gerne ein wenig von meinen Erfahrungen teilen, den ich im Zuge eines Einsatzes bei FE Anfang Juli bezüglich Link16, gemacht habe:


    Situation: Campain, relativ viel los in der Luft, Bedrohung im FOR etwas unübersichtlich.

    Unser Flight war für Escorte für den Striker Flight zuständig, daher blieben wir in deren nähe.

    AWACS bildete scheinbar die FOR östlich gut ab, westlich der FOR hat AWACS die hostiles im LINK16 nicht dargestellt, da sie außerhalb ihrer Reichweite war (über 150 NM). Das erfuhren wir erst danach. Angriff nach Karet war angesagt, so war die SEAD Flight an vorderster Front und hat die westlichen hostiles sbdrengen müssen und diese ausgeschaltet. Von Nord Osten hatten wie eine 4ship Mig23 dank Link 16 ausgemacht. Ich war im 2. Element des Escorts. Sie flankierten uns und sobald sie fast im inneren Ring des RWR waren griffen wir nur mit dem 2. Element an. Die Mig 23 waren somit im Überzahl. 2/4. Das 1. Element blieb als Escorte bei den Strikern. ich war als Nr.4 shooter, da such näher dran. Nr. 3 blieb im Abstand. Ich war in der Lage nur 2 AIM120 zu schießen durch einen short skate Manöver, dann musste ich cold drehen. Ich schaltete nur eine Mig23 aus, die 2. AIM120 wurde defeated. zuerst war ich clean, aber bald hatte ich wieder zwei Mig 23 Spike wobei ich hier die Unterstützung benötigt habe, die ich zum Glück bekam. Nr 3 war wieder Richtung der Striker unterwegs während ich einen weiteren Spike (eigentlich nur eine Nail) knapp außerhalb des inneren RWR-Rings aus 4 Uhr bekam. So drehte ich ein und Dank Link16 erkannte ich dass der Mig23 eine 2 ship KI F16 näherte (separation unter 5 Milen), da ich aber eine gute separation sah konnte ich eine AIM120 auf die single Mig23 schießen, kein Treffer, aber die Mig23 war für uns kein Factor mehr.

    Lessons learned für mich:

    HSD so einstellen, dass mein Flieger in der Mitte im HSD-Bild bleibt, sodass ich noch die Situation hinter mir sehen kann, wenn die AWACS nah genug dran ist.

    Das Element immer zusammen bleibt, trotz Chainsaw-Manöver. 20 nm ist definitiv zu viel.

    Ich finde, wenn man 1/2 im Unterzahl ist und den Gegner auf Abstand halten muss (also nicht wegrennen kann), dass dann ein chainsaw unerlässlich ist. Kommunikation und Übersicht ist alles! Man muss das aber üben.

  • Ich finde, wenn man 1/2 im Unterzahl ist und den Gegner auf Abstand halten muss (also nicht wegrennen kann), dass dann ein chainsaw unerlässlich ist. Kommunikation und Übersicht ist alles! Man muss das aber üben.

    Es geht nicht um das taktische Chainsaw Manöver, sondern um den getrennten twoship CAP.

  • Sorry nur kurz da Handy.


    Kommt es nicht auch auf die Situation An?


    Die KI ist , in unserem Fall meist Defensiv( wir greifen ja meist an) und hat in diesem Fall zumeist eine Safe Zone in Form von irgend einer SA hinter sich. Kann sich da also als geschlossenes 4 ship reinretten. Würden wir versuchen als 4er ohne 2. element(als Deckung), einfach abzuhauen, wäre das unser sicherer Tot, da sie uns nur Hinterherfliegen müssen, bis Italien ist weit...

  • Ich hab die Diskussion verstanden, Nik. In meinem Beitrag oben wollte ich eigentlich nur meine Erfahrung zu LINK16 berichten, vielleicht aber im verkehrten Beitrag. Zum Thema cap hilft es oft sich in den Gegner/Angreifer zu versetzen. Wenn man als 2 ship cap eine area absichern soll und zusammen bleibt, also line abrest z. B., dann ist es für ein Single Ship ein leichtes, diese Formation gleichzeitig mit 2 Slammer anzugreifen und beide gleichzeitig in die Defensive zu schicken. Trotzdessen, dass die cap fliegende Formation eigentlich in Überzahl ist, kann sie diesen Vorteil vorerst nicht nutzen.

    Die Regel besagt für ein in Unterzahl befindliches Kampfflugzeug, bringe alle Gegner auf eine Seite, um sie gleichzeitig bekämpfen zu können. Diese gilt seit dem 1.Weltkrieg und bis heute. Bei einer Cap ist der Auftrag klar, weglaufen gilt nicht und machs für den Angreifer so schwer wie möglich.... und Angreifer würden meist in Überzahl sein, um erfolgreich zu sein.

  • Da hier die Diskussion auf CAP Chainsaw hinauslief, staunte ich, wer hier alles mitliest und mir seine Sicht mitteilte. Diskussionen sind nicht seine Welt, deshalb schreibe ich seine Einschätzung und nätürlich auch, weil sie meiner entspricht. Wäre es andersherum aber auch, weil er ein echter Fachmann ist. :thumbup:


    Zitat:


    Einen 2-ship zu trennen, um hintereinander fliegend in einen Chainsaw (oder Grinder) einzutreten, davon halte ich nichts... aus einem einzigen Grund: Das geht nur, wenn die Angriffsachse zum Gegner vordefiniert ist. Ist sie aber selten bis nie. Und dann steht man doof da.


    Wir fliegen meistens in den sog. Trailing Ships, also 4-ship aufgeteilt auf 2 2-ships im Abstand von 10-15NM. So können wir auf alles maximal flexibel reagieren; ich halte NICHTS davon die Nase immer in den Feind zu zeigen, denn dafür ist AWACS da. Kommt nur ein 2-ship, so dreht auf die richtige Entfernung das passende 2-ship ein (10° oder auch 100°) und es gibt 2-ship Manöver, das andere 2-ship (vordere oder hintere) fliegt die CAP weiter. Der Lead ist für den Flight verantwortlich und befehligt sich und die Nummer 3. Die Wingmen kümmern sich nur um die Unterstützung des Lead, haben keine taktisch/ strategische Funktion. Wenn es mehr sind, so bleiben die 2 2-ships taktisch immer im Abstand und es wird ein 4-ship Manöver im zeitlichen Abstand penibel eingetaktet geflogen, aber so wähle auch ich meine Angriffsachse.


    Alle unsere Manöver sind so ausgelegt, dass es egal ist, in welcher Situation wir dem Gegner begegnen. Es gibt 1 (!) Game Plan mit einem Basis Manöver und entsprechend Modifikatoren, zusammengefasst auf 1 (!) Seite. Den hat jeder Fighter Pilot zu kennen. Nur Abweichungen vom Game Plan werden aktiv kommuniziert, der Rest läuft passiv. Das 2-ship ist untrennbar und die kleinste Einheit, ganz im Sinn der Fighter Doktrin --> natürlich kann es bei Manövern dazu kommen, dass man im Angriffsmanöver selbst auseinander gezogen wird, aber dann hat das einen Sinn bzw. Plan dahinter und führt man nachher wieder zusammen. Standardmäßig fliege ich nicht im 2-ship getrennt, denn wenn der Gegner aus irgendeiner Richtung kommt, *bin ich sonst total falsch aufgestellt. Auf einen Gegner zu reagieren liegt es im Manöver und nicht in der Ausgangssituation, welche immer Line Abreast ist. Somit: Wenn das 2-ship im Line Abreast vorliegt, kann der Gegner wo auch immer herkommen, ich reagiere flexibel. 2x oder sogar 3 oder 4 2-ships kann ich dann im CAP koppeln über Abstände und mir so meine Multiship Operation zusammenbauen. Aber der 2-ship bleibt immer (!) beisammen. Das ist auch für die gegenseitige Deckung unwiderruflich erforderlich, egal ob nun Loose Deuce oder Fighting Wing Doktrin geflogen wird.




    * darum ging es mir und nur alleine darum: ... "bin ich sonst total falsch aufgestellt."


    Vielleicht trägt diese Einschätzung dazu bei, unseren 100% "2-ship (getrennt) Chainsaw CAP" noch einmal zu überdenken. Wenn nicht, mir wars die Diskussion wert und es ging mir nicht ums Rechthaben, sondern nur darum, auch einmal nachzuschauen, wie machen es die anderen. :thumbup:

    Nik
    CsO/ret 47th NRF


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    Wenn man weiß wo man ist, kann man sein wo man will

    Dro16_1stGW gefällt das.
  • Hm, ok, dann springen wir mal über unseren eigenen Schatten. Ich muss gestehen, dass ich innerlich auf die Meinung von Nik über diese Manöver und unser Vorgehen welches wir gefühlt immer schon so gemacht haben mit Unverständnis reagiert habe.

    1. weil es einfach in Fleisch und Blut ist

    2. weil wir es, wie schon erwähnt, immer schon so praktiziert haben

    3. weil es eigentlich auch durchaus funktioniert.


    Ich hab mir gerade nochmal das original Falcon Handbuch und auch den Strategie Guide ins morgentliche Bett geholt, aber seltsamerweise eigentlich gar nichts darüber gefunden.


    Ich denke mal der Hauptgrund warum wir das Manöver im Two- Ship fliegen resultierte aus unserer Personalstärke welche oft verhindert, dass wir solch einen Flight in der Regel mit vier Piloten bestücken können.


    Der Grundgedanke hinter dem Chainsaw ist ja einen Luftraumbereich lückenlos zu überwachen in dem zu jeder Zeit ein Pilot seine Sensorik in die entsprechende Richtung hält. In der Regel haben wir bei diesem Szenario also durchaus eine konkrete Vorstellung davon, aus welcher Richtung der Feindkontakt zu erwarten ist.


    Wenn wir also jetzt durch Niks Anstoss unser bisheriges Vorgehen kritisch hinterfragen und wir einräumen müssen, dass es ja tatsächlich der Two- Ship Doctrin
    abträglich ist, wäre der nächst logische Schritt nach alternativen Lösungsansätzen zu suchen.

    Ich sehe hier spontan nur zwei Ansätze

    1. Wir stationieren AWACS so nah am betreffenden Luftraum, dass wir ein gutes Picture bekommen und somit Link-16 für den Blick in den Rückspiegel nutzen können.

    2. Ist dies nicht möglich, muss der CAP mit vier Piloten besetzt werden.


    Aber auch unser bisheriges Verfahren möchte ich durchaus noch einmal verteidigen. Gerade in letzter Zeit haben wir die CAP Punkte auf 10 Meilen Abstand reduziert, damit beide Piloten/ Elemente im Turn maximal 15 NM auseinander sind. Damit, so finde ich persönlich haben wir immer noch so etwas wie eine taktische Formation und gegenseitigen Support mit entsprechenden Vorteilen:

    Wir decken die Sechs Uhr unseres Buddys wenn dieser defensiv dreht

    Wir behalten ein gutes lückenloses Lagebild ob der Gegner getroffen wurde, offensiv/ defensiv steht, können unserem Flügelmann wichtige Infos geben, z.B das die Mig ihn verfolgt, 10Nm entfernt ist und aufholt

    Wir können ein dauerhaftes Pressing aufrecht erhalten usw.

    Hält man dem gegenüber, dass man gemeinsam angreift, gemeinsam defensiv dreht und dann die 29 im RWR erscheint…


    Oder nochmal anders ausgedrückt. Warum fliegt man das Chainsaw mit 4 Piloten nicht zusammen in einem Pulk. Eben aus gerade genannten Vorteilen. Die Frage ist also: Haben wir gerade nur zwei Piloten für die Aufgabe CAP zur Verfügung , welche Vorteile überwiegen? Die der Aufteilung, oder die der Two Ship Doctrin ???


    Ich danke Nik für den Guten Anstoss.

    Um weitere Überlegungen und Argumentationen in eine produktive Richtung zu lenken, wäre es Klasse, wenn die Piloten des Geschwaders sich folgende Situation vor Augen führen:

    Der Flügelmann hat gerade eine Rakete auf den Gegner geschossen und dreht defensiv. Wo würde ich mich jetzt gerne befinden, wo wäre ich in diesem Moment am nützlichsten um in Folge am besten reagieren zu können……..:)

  • „Der Flügelmann hat gerade eine Rakete auf den Gegner geschossen und dreht defensiv. Wo würde ich mich jetzt gerne befinden, wo wäre ich in diesem Moment am nützlichsten um in Folge am besten reagieren zu können……..“


    Ungefragt mal 2 Cent von mir wie wir es handhaben. Grundsätzlich fliegen wir CAP in einer 4 Ship mit zwei Elementen. Auch bei uns ist CAP-Point und Turnpoint 10nm auseinander. Wenn geschossen wird gibt der Schütze die Crank-direction vor und beide bleiben in Formation 1-2nm LAB. Und gehen dann auch gemeinsam raus. Der Pilot der nicht geschossen hat „monitort“ dabei die Lage. Wir trennen das 2 Ship grundsätzlich nicht. In der Regel fliegen wir Grinder, Chainsaw mit ner 4 Ship (musste ich erstmal nachfragen wie das überhaupt geht) machen wir gar nicht.


    Allerdings haben wir Standards:

    How to CAP
    Targeting Plan

    Sorting Plan

    Abortplan

    Also: wer macht wann was?


    Diese Pläne sind fix und werden nicht gebrieft. Das macht die Geschichte deutlich einfacher und reduziert massiv die Comms.

  • @Bloodhound

    Natürlich warst du gefragt, zumindest habe ich gehofft, dass gerade von anderen Staffelmitgliedern mit diskutiert wird.


    Könnte jetzt natürlich sagen, die "Mehrheit" ist für einen nicht getrennten 2-ship im CAP und anregen, dass wir es bei uns auch so praktizieren. Dennoch möchte ich noch etwas zu Bumis Beitrag sagen.



    (…) über diese Manöver und unser Vorgehen welches wir gefühlt immer schon so gemacht haben (…)


    3. weil es eigentlich auch durchaus funktioniert.


    Hier möchte ich widersprechen.


    Meine Einschätzung warum Bumi zu dieser Annahme kommt, dass unser getrennter 2-ship funktioniert. Wir wissen meist/immer wo der Feind herkommt, nämlich frontal auf uns zu.


    Wird einmal eine Finte eingebaut und der Feind fällt uns in die Flanke oder in den Rücken, war es jedes Mal ein Desaster. Einmal zum Nachdenken, unsere besten Piloten fliegen immer vorne und reagieren richtig. Der Wingmen sollte jetzt „tu was ich denke“ machen, macht er aber in den seltensten Fällen, weil er meist mit der Situation überfordert ist. Wenden, orientieren, who is where und bloß kein friendly fire usw.. Dieses Problem hat der Lead nicht, denn er hat sein Picture klar vor Augen. Wäre man im Line abreast, die Position des Leads (Taktgeber) ist sonnenklar. Einfach einmal in die Situation des Wings versetzen, dann wird es vielleicht klar, was ich meine. Nicht zu vergessen reduzierte Comms, bzw. ein knapper Befehl. Und auch mitbedenken, warum wurde das letzte Training von Bikeman wohl angeregt?


    Ich denke mal der Hauptgrund warum wir das Manöver im Two- Ship fliegen resultierte aus unserer Personalstärke welche oft verhindert, dass wir solch einen Flight in der Regel mit vier Piloten bestücken können.


    Auch hier möchte ich widersprechen. Einen klassischen CAP fliegen wir eigentlich nur in der CP, weil vorgegeben. Bei allen anderen Flügen in einer Warteschleife, wenn ein Sorting o.ä. erforderlich ist oder der Feind auf sich warten lässt. Meist (>95%) ist die TE so gestrickt. Strike, Sead, Escort und woher der Feind kommt, ist sogar oft mit Koordinaten hinterlegt oder mindestens wahrscheinlich.


    Mit drei 2-ship, unsere häufigste Einsatzstärke, wäre immer ein 2x2-ship CAP möglich. Machen wir aber nicht. Vermutlich, Macht der Gewohnheit.


    Der Grundgedanke hinter dem Chainsaw ist ja einen Luftraumbereich lückenlos zu überwachen in dem zu jeder Zeit ein Pilot seine Sensorik in die entsprechende Richtung hält. In der Regel haben wir bei diesem Szenario also durchaus eine konkrete Vorstellung davon, aus welcher Richtung der Feindkontakt zu erwarten ist.


    Funktioniert nicht, wenn der Feind von der Seite bzw. in der Nähe startet (Überraschungsmoment). Kommt bei uns wegen der Berechenbarkeit des Feindbildes nicht vor, wenn doch, siehe oben. Und außerdem haben wir für das Picture AWACS, jetzt sogar mit LNK-16.


    (…) nach alternativen Lösungsansätzen zu suchen.


    Ich sehe hier spontan nur zwei Ansätze



    1. Wir stationieren AWACS so nah am betreffenden Luftraum, dass wir ein gutes Picture bekommen und somit Link-16 für den Blick in den Rückspiegel nutzen können.


    2. Ist dies nicht möglich, muss der CAP mit vier Piloten besetzt werden.


    Volle Zustimmung.


    Oder nochmal anders ausgedrückt. Warum fliegt man das Chainsaw mit 4 Piloten nicht zusammen in einem Pulk.


    Weil es falsch oder mit meinen Worten ausgedrückt, Murks ist. :5:


    Der Flügelmann hat gerade eine Rakete auf den Gegner geschossen und dreht defensiv. Wo würde ich mich jetzt gerne befinden, wo wäre ich in diesem Moment am nützlichsten um in Folge am besten reagieren zu können……


    Dies ist der klassische Satz, um den getrennten 2-ship doch zu favorisieren, weil dann die Position im taktischen Chainsaw nicht die schlechteste ist.


    Trotzdem bitte ich diesen Ansatz noch einmal zu überdenken, ob nicht line abreast die geschicktere Formation ist. Ich sage ja, nicht nur weil es die KI auch so macht.


    Sondern auch deshalb: :thumbup:


    Standardmäßig fliege ich nicht im 2-ship getrennt, denn wenn der Gegner aus irgendeiner Richtung kommt, *bin ich sonst total falsch aufgestellt. Auf einen Gegner zu reagieren liegt es im Manöver und nicht in der Ausgangssituation, welche immer Line Abreast ist. Somit: Wenn das 2-ship im Line Abreast vorliegt, kann der Gegner wo auch immer herkommen, ich reagiere flexibel.


    Und siehe Bloodhounds Beitrag.

    Nik
    CsO/ret 47th NRF


    dragonfighters_sig_nik.jpg


    Wenn man weiß wo man ist, kann man sein wo man will

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