AGM-65 Maverick Weapon non grata

  • Dass die Maverick nicht richtig simuliert ist, ist kein Geheimnis, trotzdem kann man sie anwenden, allerdings nur sehr bedingtt. Ich werde meine ursprüngliche AG Lieblingswaffe nicht mehr anwenden, bis die Bugs beseitigt sind.


    Eine Grundvoraussetzung ist bei mir, das Handoffverfahren am Boden durchführen zu können, weil ich nicht mit einem halb konfiguriertem Jet losfliegen möchte. Der TGP braucht schon mal 15 Minuten, das ist zu lange und dann geht das handoff Verfahren on ground online nicht damit.


    Bei den oft kurzen Anflugzeiten und -wegen zum Target, ist es auch ein nogo, weil auch die Zeit zum handoff onair nicht vorhanden ist und oft auch kein geeignetes Ziel. Die Hilfskrücke, Schiffe als Ziel in den Flugweg zu legen, ist mir auch zu unrealistisch und geht bei Flügen Landeinwärts auch nicht.


    Verzichtet man auf das handoff, springt die Zieloptik der AGM immer neben das Ziel und man muss es mühselig suchen. Selbst wenn das handoff Verfahren erfolgreich durchgeführt wurde, ist es im Zielgebiet oft wie weggeblasen. Alles Dinge, die im Kampeinsatz einfach nicht sein dürfen.


    Außerdem gibt es mit der JSOW und bedingt mit der JDAM sehr gute Alternativen, die mich die Maverick nicht vermissen lassen.


    Wir haben jetzt so viel mit der Maverick trainiert und Einsätze geflogen, erinnere mich nicht an einen, bei dem nicht >50% der Piloten Probleme hatten, bzw. ein Totalausfall waren. Gab sogar mehrere mit 100 % Ausfall.


    Einzig für TASMO Einsätze werde ich sie benutzen, da brauche ich kein handoff und gar nichts. Mit Radar aufgeschaltet, dem TGP das Ziel ausgewählen (zB. drittes Schiff von links o.s.ä.), mit der Mav Cam aufgeschaltet und ab geht der Gustav. Selbst wenn man das nicht möchte, gibt es noch die Harpoon.


    Die Maverick bleibt bei mir im Arsenal und ich kann die Zeit für das AG-Waffen Training sinnvoller nutzen und das in einem Bruchteil des Zeitaufwandes, den ich für den Murks einer verbugten Maverick aufwenden muss und schon aufgewendet habe.


    Gruß

  • Na ja, die Unzulänglichkeiten kann man nur durch Training kompensieren. Wenn der Anflug lang genug ist und auf dem Land ein Gebäude rumsteht, sehe
    ich da bisher kein Problem.


    Ich finde es zwar auch unglücklich gelöst, aber es geht schon irgendwie. Außerdem fliegen wir ja keine echten Kampfeinsätze sondern es ist nur virtuell. Wären
    es echte Einsätze, würde ich dir zustimmen. Dann kann man besser für stationäre Ziele die GBU 39 nehmen und für fahrende Ziele die GBU 12/B.


    VG

  • Dann bist du der einzige, bei dem die AGM-65 ohne Probleme funktioniert. Herzlichen Glückwunsch. :8: Nur komisch, dass ich mich auch bei dir erinnere, dass du mindestens bei einem Einsatz nichts auf die Kette gebracht hast. :D


    Und der Vergleich mit den echten Kampeinsätzen ist ein ausgemachter Schmarrn, wenn du das von meiner Aussage mit der unfertigen F-16 ableitest oder glaubst du, ich leide unter Wahrnehmungsstörungen und weiß nicht, dass es ein Spiel ist?


    Gruß

  • Und wenn du es noch so oft wiederholst, offline Training ist das eine und der Simulationseinsatz ist das andere und der geht in den allermeisten wegen der Bugs in die Hose. Und ich kenne bis jetzt keinen einzigen Simulationspiloten, der nicht beim Debriefing über das eigenartige Verhalten der Maverick bis hin zur Fehlfunktion berichtet. Aber die sind halt zu blöd dazu. :D

  • Oh ich muss doch mal aus dem Urlaub einen Kommentar abgeben, weil Nik hier kein gutes Haar
    an der Maverick lässt und das hat sie meiner Meinung nach keinesfalls verdient.
    Das System hat meines Erachtens nach nicht mehr oder weniger Bugs als andere Waffen, wobei sich
    die Bugs wiederum deutlich in Grenzen halten.
    Wegen der Komplexität ist sie mit Sicherheit keine Waffe für Jedermann.
    Bei der diesjährigen Taceval haben 8 Piloten (inkl. Nik) gezeigt, dass sie mit der AGM-65 umgehen können.
    Wenn man alles richtig macht, hat die Rakete immerhin eine reprodierzbare Trefferwahrscheinlichkeit von 100%!!!
    Die Kontrollmöglichkeiten ob alles passt sind hierbei besser als z.B. Beim Abschuss einer LGB.
    Aus meiner Perspektive ist der größte Bug auf dem Pilotensitz zu suchen.
    Nach eigener Erfahrung kann ich dies vollends bestätigen nachdem ich mich mit Fraps
    gefilmt habe und überrascht war das ich entgegen meiner Meinung doch Fehler gemacht habe.
    Vielleicht auch ein Hinweis darauf, dass es im Online Einsatz entgegen dem reinen Training zu vermehrten Fehlern kommt.


    Für mich bildetet die Mav in Kombination mit dem TGP eines der Highlights der Simulation, weil
    Sie so komplex zu bedienen ist und gerade in einer Mission sehr viel an Konzentration verlangt.
    Fliegen wir nicht BMS weil uns gerade die tiefgreifende Simulation gegenüber eines einfachen Arcade Balletspiels reizt?


    Urlaubsgrüsse
    Bumerang

  • Schöne Grüße von mir in den Urlaub, genieße ihn weiter.


    Fast kein Widerspruch zu dem was du geschrieben hast. Einer aber doch, deshalb ist für MICH die AGM-65 als "non grata" erklärt worden und das bleibt sie auch. Den letzten Ausschlag gab der Trainingsflug mit Pitbull, Iceman und Bikeman am letzten Mittwoch. Pitbull hat sich auf Wunsch noch einmal mit dem Doppelschuss der AGM befasst und uns in Wort und Bild wieder in Erinnerung gerufen. Um diese Einsatzart geht es mir aber gar nicht, die muss man nicht zwingend anwenden, es gibt Alternativen.


    Der eigentliche Kackpunkt ist bei mir und ich beobachte es auch bei allen anderen, selbst bei dir ist es im Debriefing zu sehen/hören, dass die AGM-65 immer wieder Probleme macht. :9:


    Handoff am Boden nicht möglich, damit könnte man noch leben, ich eher nicht, weil das nicht das einzige Manko ist. Der größte Bug sitzt auf dem Pilotensitz, 100% Zustimmung, jedenfalls was mich betrifft, obwohl mir da noch andere Namen einfallen und das ist keine Minderheit. :5::D


    Was war zB. beim letzten entspannten Training passiert? Pitbull meldete, eigenartig, jetzt ist plötzlich der handoff weg, obwohl er vorher zu 100% richtig durchgeführt wurde. Das brachte seinen Einsatz erst einmal zum Stocken. Wohlbemerkt, wir waren auf einem sehr entspannten Trainingsflug. Pitbull ging bei meinem handoff in ein Holding, weil ich ihn beim ersten Mal (Pilotensitzsyndrom) :D nicht komplett hinbekam. Habe dann darauf verzichtet und wollte die AGM klassisch einsetzen, spricht ja nichts dagegen.


    Pitbull führte einen erneuten Anflug durch, um den handoff wieder zu aktivieren, was dieses Mal gelang. Ich hatte die Schwierigkeiten, dass die Zieloptik der AGM immer wieder vom Target wegsprang, der bekannte Bug. Das ist so hinderlich, dass man nicht von einem Angriff sprechen kann, sondern von einem Kampf mit dem System. Das ist mein Kritikpunkt Nr. 1, deshalb werde ich die AGM nicht mehr als AG-Waffe einsetzen, sondern auf die ohne besonderen Trainingsaufwand zu 100% funktionierenden Alternativen zurückgreifen. :8:


    Und noch einmal, ich habe die AGM-65 nicht für die Staffel als "non grata" erklärt, sondern ganz alleine für MICH.


    Was mich am meisten stört, wir haben überproportional viel Trainingszeit für die AGM verbraten und bis jetzt einen gegen NULL tendierenden Einsatzerfolg erzielt. Immer auf die Gesamtheit der Piloten bezogen und daran wird sich in Zukunft nichts ändern.


    Und ich wette mit jedem, würde die Staffel jetzt sofort einen Maverickeinsatz fliegen, der mit einer mittleren Boden- Luftbedrohung einhergeht, der Einsatzerfolg (Treffer beweglicher Ziele) wäre im unteren Prozentbereich. Über die in unseren F-16 spreche ich erst gar nicht. Muss mich aber nicht weit zurückerinnern. :9::5:


    Noch einmal, es ist meine Sichtweise und muss nicht die eure sein und ich möchte auch niemand animieren, es mir gleich zu tun.


    Gruß

  • Ich möchte noch gerne ein paar Gedanken zum Handoff im Flug hinzufügen.
    Ich denke dass sich das Handoff weder mit nassen noch mit trockenen Füßen großartig unterscheidet. In beiden Fällen muss man den Flugweg so anpassen, dass man unterwegs einen geeigneten Punkt findet. Nirgendwo steht geschrieben, dass der TE-Bauer beim Weg übers Wasser einem genau vor die Nase ein paar Schiffe setzen muss.


    Und nirgendwo steht geschrieben, dass man alle Stationen voll mit Mavericks haben muss. Für mich persönlich habe ich festgestellt, dass der Handoff bei 4 Stationen schon sehr anspruchsvoll ist, aber mit 2 Stationen (also z.B. 3 links 3 rechts) problemlos in einem Überflug machbar ist. Hier kann man sich also auch selber den Schwierigkeitsgrad setzen.


    Und schließlich möchte ich hinzufügen, dass ich noch nie Probleme mit Mavericks gehabt habe, die korrekt geboresighted waren. Vielleicht hier und da mal ein Ziel verfehlt, weil ich übermütig geworden bin, knapp am Limit geflogen bin und dann das Kreuz kurz vor Abschuss begonnen hat zu blinken. Und am Boresighting an sich gibt es während einer Mission oder während eines Trainings eigentlich kaum Unterschiede. Man führt es ja so oder so über freundlichem Gebiet durch; der Teufel sitzt also im Kopf. Für mich ist das Boresighten flugtechnisch auf einem Level mit dem Air-Refueling, und bei Erfolg auch mindestens so zufriedenstellend. Man muss sich dafür ein wenig Zeit nehmen, den Vorgang ernst nehmen und ruhig, konzentriert und professionell durchführen.


    Ich bin jetzt nicht lange genug dabei, dass ich für die Staffel in der Gesamtheit sprechen und Zukunftsaussichten aussprechen möchte. Persönlich bin ich aber überzeugt davon, wenn man den Handoff so wie die Luftbetankung auch - und eigentlich alle anderen Vorgänge während einer Mission - respektiert, dann klappt er auch und die Maverick wird einem mit Vergnügen ihr Potential zur Verfügung stellen. Wenn die Zeit knapp ist, dann setzt man sich halt nur 2 statt der vollen 4 Stationen unter die Flügel. 6 scharfe Maverick sind wertvoller als 12 Blindgänger. In der Realität wird glaube ich mit höchstens jeweils 2 Maverick unter jeder Seite geflogen.


    Liebe Grüße an alle!
    Monkey

  • Mir geht es gar nicht um den Handoff, sondern darum, dass er bei Nichtfunktion und das ist kein Sonderfall, die AGM-65 zur Problemwaffe macht. Wenn man im Einsatz ständig ein System im Auge haben muss, geht oder geht nicht, dann hat man den Kopf für das drum herum nicht frei. Es gäbe genügend Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, bei denen dieser Umstand zum Scheitern der Mission mit beigetragen hat. Wenn ich im BVR Einsatz ständig die AMRAM überprüfen müsste, ob sie denn jetzt richtig konfiguriert ist und funktioniert, dann weiß ich schon jetzt, wer zweiter Sieger wird.


    Die Maverick war bis zum dem Zeitpunkt, als man sie noch mit der Radaraufschaltung und ihrer eigenen Zieloptik bedenkenlos einsetzen konnte, die AG Waffe schlechthin und meine Lieblingswaffe. Seit dem Bug, Radaraufschaltung und Zieloptik "schauen" nicht auf den selben Punkt und das nach jedem Schuss erneut, leider nicht mehr.