Debriefing Mission 1
Airlift1 16.06.2017
Aviano Air Force Base
Fluchend
schlug der X/O die Briefingraum Tür hinter sich zu, was augenblicklich das
Gemurmel der anwesenden Piloten der 47th Dragon Fighter zum Verstummen brachte.
„So eine verfluchte Sch…“ ließ er sich vernehmen.
Er knallte die Unterlagen auf den Schreibtisch, stolperte auf dem Weg zum Rednerpult noch
über eine Stufe, was er wiederum mit einem Fluch quittierte, klappte auf dem
Pult mürrisch den Laptop auf und verharrte erst einmal ein paar Sekunden ohne
aufzublicken, in denen er versuchte seine Emotionen wieder unter Kontrolle zu bringen.
„Ok, dann lassen wir mal die Katze aus dem Sack, warum wir nach dem letzten Training noch
in der Luft in Alarmbereitschaft versetzt wurden und hier nach Aviano umgeleitet worden sind.
Es geht um unsere alten Freunde, die Balburen.“
Bumerang schaltete die Videowand ein und ein schmuckes Patch mit der Aufschrift
–NRF Operation humanitarian airlift Kranj-
erschien farbenfroh auf dem Screen. Die nächste Seite eröffnete den Lagebericht.
In Balburien kriselt es.
Vor kurzem hat der Kleinstaat seine
Rüstungsausgaben nahezu verdoppelt.
Dadurch fehlt es der Zivilbevölkerung noch mehr an
ausreichender Versorgung der lebensnotwendigen Güter. Zudem hat auch noch die
Steuerlast auf den Normalbürger wegen
der Mehrausgaben deutlich zugenommen und zwar auf 45% ihres Bruttoeinkommens..
Missmut macht sich unter der Bevölkerung breit, und
erste mutige Stimmen wurden laut, welche allerdings rigoros von der Obrigkeit
zum Verstummen gebracht wurden.
Will man den Gerüchten glauben, nimmt dadurch die
Belegung der Gefängnisse wiedererwarten nicht zu.
Anscheinend entledigt man sich der Regime- Gegner
gleich endgültig. Weitere Gerüchte über frische Massengräber konnten noch nicht
bestätigt werden.
Eine Stadt hat nun mutig ...oder töricht....
ihre Unabhängigkeit vom Balburischen Staat verkündet.
Es ist die Stadt Kranj.
Der Staat Balburien hat daraufhin die Stadt von sämtlichen Versorgungsadern abgeschnitten und einen Truppen- Gürtel um Kranj zusammen gezogen.
Für die Stadt bedeuten diese Sanktionen zurzeit konkret:
- Kein Nachschub an Essen
- kein Strom
- kein sauberes Wasser
Die Absichten Balburiens liegen klar auf der Hand.
Sie wollen den Widerstand der Stadt brechen, in dem
sie die Stadt unter Belagerungszustand stellen und aushungern.
Das Schicksal von Kranj scheint somit schon so gut wie besiegelt.
MANDAT:
Die NATO sieht nun wegen den offensichtlichen Völkerrechtsverletzungen Balburiens die
Notwendigkeit, der Stadt Kranj beizustehen. Zudem besteht die Hoffnung, dass
sich weitere mutige Städte anschließen und es im günstigsten Fall zu einem
Umbruch oder sogar einem Regierungsputsch kommen könnte.
Zugegeben sind die Aussichten in diese Richtung
äußerst gering, aber alleine aus humanitärer Sicht, muss der schutzlosen Bevölkerung von Kranj geholfen
und beigestanden werden.
Die NATO hat eine entsprechende Resolution auf den
Weg gebracht und ein Mandat verabschiedet, welches vorsieht, eine
Luftbrücke mit Versorgungsgütern nach Kranj zu etablieren.
Auftrag:
Der Auftrag an die NRF besteht darin, eben diese
Luftbrücke mit humanitären Versorgungsgütern zu etabliere und auf unbestimmte
Zeit zu halten.
Befehle speziell für die 47th Dragon Fighter:
Die 47th haben eine Schlüsselfunktion zu Beginn der
Operation. Sie sollen bei der Eroberung des Flugplatzes welcher 10NM östlich
der Stadt liegt eine maßgebliche Rolle spielen.
Dieser Flugplatz wird in Folge als Basis und
Umschlagplatz für die Luftbrücke genutzt.
Der Flugplatz befindet sich z.Z. in Balburischer Hand!
Des Weiteren werden die 47th insbesondere in der
Etablierungsphase der Luftbrücke Luftraumsicherung, Escorte der
Transportmaschinen, sowie CAS Einsätze fliegen.
„Gentlemen,
so sieht es aus. Ich brauche glaube ich nicht betonen, dass man uns in ein
wahres Hornissen- Nest schickt. Ich habe meine Bedenken offiziell zu
Protokoll gegeben. Wie auch immer,
Befehle sind Befehle, also werden wir unser Bestes geben und versuchen ….die
Sache… zu überleben.“
Die Befehle für die Dragon Fighter sahen für die erste Mission vor, den Flugplatz
Brnik, welcher 10 NM von der Stadt Kranj entfernt liegt, zu erobern, um ihn in
Folge als Umschlagplatz für die Luftbrücke zu nutzen. Da es sich um einen nächtlichen
Überraschungsangriff handelte, machte der X/O seinen Piloten Mut.
„In der ersten Mission sollten wir noch relativ sicher operieren können. Ein paar SAMs,
ein paar Alarmstartrotten…. In Folgemissionen wird es dann haariger und dann
haben wir auch noch die Transportflugzeuge zu schützen…
Aber machen wir einen Schritt nach dem nächsten.“
Die Piloten erörterten in der nächsten halben Stunde das Briefing für die anstehende Mission.
Danach wurden den Piloten die Datacard, Lineup Cheats, Luftfahrtkarten, Topografische Bodenkarten, Code- Tabellen und Verhaltensregeln
für den Fall eines Ausstieges mit dem Schleudersitz im Feindesland mit auf den Weg gegeben.
Um 0340 Uhr ging es dann zu den Maschinen und um 0400 war das Package startklar.
Gleich vom Start weg verblieben die acht F-16 im Tiefflug und waren nach 2 Minuten in den Bergen verschwunden.
Ein Wegpunkt war auf eine kleine Ansiedlung positioniert worden, so dass die
Piloten ihre Maverick Raketen borsigten konnten um ihren Targeting Pod mit der Sensorik der AGM-65 zu koppeln.
Dies gestaltete sich gar nicht so leicht. Mussten die Viper doch im Tiefflug in engen Canyons verbleiben.
Danach flog man unter maximaler Geländedeckung und ausgeschalteten Radaremissionen in
den Balburischen Luftraum ein.
Auf der Hälfte des Weges musste Hammer12 wegen technischer Probleme den Rückweg antreten.
Vereinzelt blippte mal eine SA-6 Stellung auf und eine feuerte sogar einmal auf Lobo42,
aber das Package schien grundsätzlich unentdeckt zu bleiben, denn ansonsten blieb es ruhig.
Nach rund 20 Minuten Flugzeit öffneten sich die Canyons und Brnik kam in Sicht.
Entgegen der Vorgaben zog sich das Package auseinander und der einzelne Hammer 11 erreichte bereits über 5 Minuten vor dem
Haupt- Package Brnik.
Nachdem er die am Platz befindliche SA-2 und die SA-3 am Flugplatz neutralisiert hatten, stieg er auf und nahm ein CAP Position
über dem Flugplatz ein, um das Package gegen Feindflieger zu schützen.
Der Ghost3 Flight erreichte den Ort des Geschehens. Ihm gelang es allerdings nicht die
zeitnah Kommunikation der Base lahm zu legen und so konnten von Brnik aus die Alarmstartrotten
der Balburen alarmiert werde.
Schneller als gedacht tauchte ein Paar Mig-29 auf. Der einzelne Hammer1 konnte eine abschießen, kam dann aber in die Defensive.
Ghost32 wurde darauf hin in einen Dogfight mit der Mig-29 gezwungen. Zum Glück konnte
der gerade eintreffende Falcon2 Flight diese Mig abschießen.
Die Ereignisse überschlugen sich, als wie aus dem Nichts vier Mig-21 auftauchten
und die Lage komplizierten. Auch diese konnten bekämpft werden, allerdings
gelang ihnen auch ein Abschuss. Ghost32 musste mit dem Schleudersitz aussteigen.
Weitere Alarmstarts von Brnik selber konnten verhindert werden, als die GBU-39 von Falcon2
die Shelter des Platzes durchbohrten und somit die sich darin befindlichen
Kampfjets vom Typ Mig-29 und Mig-21 vernichteten.
Die Flightleader …vom Ghost3 und Lobo4 hatten derweil einen Dry Pass durchgeführt
um einerseits die Lage zu sondieren und anderseits für ihre Flügelmänner zwei
Markpoints zu generieren, welche die Parameter für das Angriffspattern
markierten. Ghost3 entschied sich alle Panzer südlich des Runways anzugreifen.
Lobo4 setzte sich ein passendes Pattern für die nördlichen Ziele.
In Folge griffen die Piloten sehr koordiniert die Tanks mit ihren Mavericks an.
Nachdem eine größere Anzahl von Panzern vernichtet war und die Ablösung in Form von
F-15 eintraf, konnte das Package den Heimweg antreten und wenig später sicher mit
dem ersten Dämmerlicht des beginnenden Tages in Aviano landen.
Die Mission wurde als Success gewertet. Jetzt waren die Bodeneinheiten gefordert,
den Flugplatz unter ihre Kontrolle zu bringen.
Auch wenn der Einsatz ein Erfolg war, mahnte der X/O im Debriefing seine Piloten, dass
man sich für kommende Einsätze steigern müsse. Das Überraschungsmoment war
ausgespielt. Dem nächsten Einsatz würde der Gegner vorbereiteter entgegen
treten.
Ein großes Problem bei diesem Einsatz stellte die Kommunikation da. Neben den nicht
ganz effektiv durchgeführten Funksprüchen, gab es insbesondere im Tiefflug
durch die Canyons oftmals keine Funkverbindung mehr innerhalb des Packages.
Schon nach 3 Meilen Abstand brach die Verbindung zusammen. Lediglich zu höher
operierenden Maschinen wie dem Hammer Flight konnte eine mäßige
Verbindungsqualität erreicht werden.
Beteiligte Piloten:
Hammer1: Bikeman/ Harry
Falcon2: Pitbull/ Maverick
Ghost3: Nik/ Wildhog
Lobo4: Monkey/ Bumerang