Unser schlitzohriger Helimaster hat uns gestern wieder einmal vor Augen geführt, das eine beengte Sichtweise nur die halbe Wahrheit ans Tageslicht bringt.
Wir sollten ein Manöver mit scharfen AG-Waffen in der Nähe von Rimini durchführen. Wer glaubt denn so einen scheiß, dass so etwas mitten in der Badesaison geschieht? Wir tun das. 
Obwohl unser Hase sonst eine vertrauenswürdige Person ist, dachte ich irgendetwas stimmt trotzdem nicht. In der Gegend war kein einziges Ziel zu finden, also einmal herausgezoomt und siehe da, im Osten was Neues. 
Dann kamen noch höchst ausweichende Erklärungen über Eurofighter, die abgedrängt werden sollen und andere nicht so richtig plausible Angaben. Egal, ich/wir haben uns auf den Manövereinsatz vorbereitet, nach der Devise:
Schicken sie uns irgendwo hin, wir werden überall gebraucht.
So kam dann vom HQ mit einer süß säuselnden Stimme, wir werden im Osten gebraucht, dort wo unsere angestammten Privatfeinde wohnen, nämlich die balburischen Arschgeigen.
Die hatten etwas, was sie nicht haben sollen, wir aber sehr gut gebrauchen können. Das war ein Stealth Jet mit einem Radar, wie wir es uns bisher nicht vorstellen konnten. Ob es letztendes so gut ist, wird sich herausstellen, wenn wir den Flieger samt Radar dort Weggefunden haben.
Wir sind in Rijeka zwischengelandet, haben aufgetankt, um dann im Fundbüro von Udbina anzuklopfen.
Bevor ich auf unsere höfliche Anfrage eingehe, noch ein Wort zur Landung mit einer aufmunitionierten und schweren F-16 . Der X/O hat noch einmal auf diesen Umstand eindringlich drauf hingewiesen, sich aber wohl selbst nicht darin erinnert, wie man sich vor der Landung erleichtert. Ich habe seine Warnung wohl vernommen und dumpe in so einer Situation grundsätzlich den Sprit auf 1.500 lbs. Gestern nicht, geht schon irgendwie und ich habe auch butterweich aufgesetzt.
Wer die Singvogelbeine der F-16 kennt weiß, dass dies nur scheinbar gut geht. Auf dem Taxi zur Restart machte das linke Bein schlapp und meine F-16 schleppte sich wie eine flügellahme Flugschwuchtel auf den Runway. Was beim Vorbeirollen einige hämische Bemerkungen aus dem Kopfhörer zauberte. Wie heißt es so schön, am Ende knallt die Peitsche. Dazu später mehr. 
Nach dem Start gab es bei meinem Lead eine kurze Desorientierungsphase, weil wir aber ein TEAM sind, war das kein Thema und er konnte sich auf dem Rückweg revanchieren. TEAM heißt übrigens, Toll Ein Anderer Machts.
Jetzt zum Anklopfen, das passierte nicht mit dem Knöchel vom Zeigefinger, das war eindringlicher und deutlich lauter, nämlich mit AGM-88/-65 und MK-82. Der Fundbüromensch hat sich bestimmt an seinem Kaffee verschluckt und konnte sich den Gang zum Lokus sparen, da bin ich mir sehr sicher.
Die C-130 mussten wir leider mit Motorschaden zurücklassen, aber die Besatzung hat sich mit ihrem mitgeführten Humvee schnell aus dem Staub gemacht, nachdem ein Pilot die F-22 entführt hat. Die hatte so eine Steigrate, dass die begleitenden F-16 nur mit offenen Mund zuschauen konnten, wie sie in der Wolkendecke verschwand, während sie noch überlegten, liegt ihr Schubhebel jetzt wirklich auf dem Tisch? 
Während das Gros der 47th mit der Entführung beschäftigt war, wurde von 2 F-16 die Area über der Base geschützt und gleich 2 MIG-29 auf den Boden der Tatsachen geschickt.
Danach war alles Routine, ja, wenn da nicht die Landung mit der schweren Maschine in Rijeka gewesen wäre. Die noch Bauchschmerzen vor Lachen hatten, wegen des Anblicks meiner flügellahmen Flugschwuchtel, hatten sich nämlich selbst einen Knoten in die Beine gemacht, die sich dann nicht ausstrecken ließen. Reihenweise sind sie wie die Oijeujeuvögel* gelandet. Wäre ich in Rijeka nicht Pippimachen gewesen, spätestens jetzt hätte ich mir eingenässt.
Minute 1:05
bei Minute 1:50 war's um mich geschehen. 
2:20 Airbrake
Mein Dank an Rabbit, für die tolle Idee und den spannenden Einsatz, der mir wieder vor Augen führte, dass in der Fliegerei:
Ein es wird schon irgendwie gehen,
der falsche Denkansatz ist.
*Oijeujeuvögel sind albatrossähnliche Vögel, die ihr gesamtes Leben in der Luft verbringen, aber zum Brüten auch mal an Land müssen. Das ist aber mit Schmerzen verbuden, weil sie ganz kurze Beine haben und einen langen Hoden, der dann bei der Landung zuerst aufsetzt und das wieder und wieder und den Vögeln ein Oi jeu jeu jeu entlockt. Deshalb der Name.
