Bei unseren Freunden gefunden


  • Hintergrund von Sparrow's höchst interessanter Einlassung, war dieses Video.



    Vielleicht gibt es 2016 sogar eine Kooperation zwischen unseren Staffeln, da wir in unseren Reihen ein ebenfalls sehr kompetes Staffelmitglied für dieses Thema haben. :9:


    Bei mir machen mittlerweile Navigation, Start- und Landeroutinen den Löwenanteil meiner Simulatorfliegerei aus, ist vielleicht auch altersbedingt, schadet aber den Jungspunden bestimmt auch nicht. Auf alle Fälle wird man nicht dümmer davon. :5:


    Gäbe natürlich andere Simulationen, in denen man das noch realistischer machen könnte, aber meine Simu ist nun einmal der Falke. ;):8:

  • Insbesondere kommt jetzt dazu, dass unter BMS 4.33 die Plätze nicht mehr dauerhaft die Anflugbeleuchtung aktiviert haben, was sie auf über 10 Meilen sichtbar machte. Die Sucherei nach dem Flugplatz kann jetzt so schon unter VMC viel anspruchsvoller/ realistischer werden. Gestern Nacht sind wir wieder auf dem Highwaystrip Kumi zwischengelandet. Der hatte gänzlich keine Beleuchtung und war quasi erst im Short Final als Piste zu identifizieren. :8:

  • Hallo Leute.


    Das Video bring schon einiges rüber....


    Aber ist das nicht ein wenig unrealistisch?
    Mir ist schon klar, dass eine "Real Life-IFR-Ausbildung" nicht umsonst eine Weile dauert.
    Aber sofern ich nicht in einem Segler sitze, der auf Kreiselinstrumente meist verzichten muss...


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur einen einzigen RL-Piloten gibt, der nicht begriffen hat, wie ein künstlicher Horizont funktioniert.
    Bzw. der auch ohne IFR-Ausbildung, in so einer Situation dankbar ist, so ein gutes Stück vor sich zu haben und doch mal einen Blick darauf wirft.


    Sicher kann jeder in eine 'Panik-Situation' kommen, in der das Gehirn nicht mehr ordentlich arbeitet.
    Aber welcher RL-Pilot weiß nicht, dass eine Geschwindigkeitszunahme und massiver Höhenverlust ganz klar ein Sinkflug ist?
    Wenn das ziehen die ganze Situation nur verschlimmert, wird wohl die Fluglage nicht so sein wie man sich das vorstellt.



    Ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige, der das 'Piloten Handbuch' von Alan Bramson besitzt.
    Als ich noch ein Knirps war, waren mehrere meiner Lieblingsbücher von ihm... Nicht, dass das meine Mitschüler damals hätten nachvollziehen können :-P


    Der beschreibt darin zwei drei Verfahren wie man beim Ausfall eines
    einzelnen Instrumentes, die restlichen Instrumente benutzen kann
    um die fehlenden Informationen Abzuschätzen.


    Auszug:
    "... Was passiert, wenn bei Nacht oder in den Wolken der künstliche Horizont ausfällt? Kann man mit
    den restlichen Instrumenten zurechtkommen, ohne dass der Blutdruck steigt? Und falls man ins Überziehen
    oder gar Trudeln gerät - wie kommt man aus dieser Situation heraus?...
    "


    Frage:
    Es gibt wohl keine Möglichkeit in BMS einzelne Instrumente zu deaktivieren?
    Das HUD ist ja einfach auszuschalten.
    Und zumindest die Simpitbauer könnten sich ja ein einzelnes Instrument abdecken...


    Auch wenn das nicht funktioniert, wären dass besonders für Neueinsteiger interessante Übungen.
    Wenn jemand von unseren Ausbildnern möchte, lege ich dieses Buch mal in den Scanner und schicke Ihm die paar Seiten.
    Vielleicht hat jemand eine gute Idee, wie man so etwas in BMS ausprobieren kann.


    ICEMAN

  • Wenn man das Trägheitsnavigationssystem abschaltet funktioniert der künstliche Horizont auf der Centerkonsole nicht mehr. Wenn man dann noch die UFC abschaltet...
    Das eigentliche Problem sind meistens nicht der Umstand, dass ein einzelnes Instrument ausgefallen ist, sondern meist widersprüchliche Anzeigen der Instrumente und das man in diesem Moment dann nicht weiß welchem Instrument man trauen kann und welchem nicht...

  • Hallo Nik.


    Ja das stimmt natürlich.
    Bei einer "Instrumentenstörung" in IFR kann man nicht nur in RL ins Schwitzen kommen.
    Wenn man erstmal verunsichert ist, werden wohl auch die Standby-Instrumente das Wohlbefinden nicht wieder auf 100% heben können.


    Unter solchen Umständen ist eine Situation wie im Video wohl näher als einem lieb ist.
    Dann könnte wohl wirklich alles viel zu schnell gehen, um noch dahinter zu kommen welches Problem tatsächlich vorliegt.


    ICEMAN

  • Dabei gibt es einen Punkt den man nicht simulieren kann:
    Im RL sagt einem der Kopf/Körper wo oben und unten ist. Wenn die Sicht verloren ist, z.B. wenn man in die Wolken fliegt, kommt es durch die Beschleunigungskräfte ganz ganz schnell dazu das man nicht mehr weiß wo oben und unten ist.
    Dann muss man sich erst überwinden den Instrumenten zu vertrauen und nicht dem eigenen Empfinden.
    Das wird dann auch mit verdunkeltem Pit und Sichtschutz des Flugschülers trainiert.
    Ich kann mich noch an Navigationsübungen von Bumi erinnern bei dem er Nebel bis in 30.000 Fuß eingebaut hat und Sicht extrem schlecht.
    Das kommt dem schon sehr nahe, da bleiben nur noch die Instrumente, jetzt wenn man noch Hud und UFC ausschaltet....


    Ich bin grundsätzlich der Meinung das man sein Flugzeug unter allen Umständen wieder sicher auf den Boden bringen können sollte.
    Erst durch Verlust der Flugkontrollen darf aussteigen ein Thema sein (Ok bei ner F-16 vielleicht noch wenn der Raketeneinschlag kurz bevor steht :D ).
    Sicherlich ist es relativ unwahrscheinlich das man das in BMS aus den Gründen braucht aus denen es im RL trainiert wird, jedoch hilft das nicht nur in solchen Extremsituationen sondern bringt auch im normalen Flugbetrieb Sicherheit.


    Damit wär es doch interessant herauszufinden wie wenig Instrumente und Hilfestellung man wirklich braucht um den Vogel wieder runter zu bekommen. 8)

  • Im Video werden Stresssymptome gezeigt, die durch ein unvorhersehbares Ereignis ausgelöst wurden, es war das plötzliche auftreten der Wolke. Jeder Pilot hört in seiner Ausbildung mindestens einmal davon, ist aber dann doch überrascht, wenn die Situation auftritt.


    Teile die Piloten jetzt in zwei Kategorien. Die eine Gruppe checkt blitzschnell die geänderte Situation, der Pilot kennt seine Lage im Raum (vor der Wolke) und vergleicht sie mit den Instrumenten und den bekannten Daten. Selbst wenn jetzt eine Störung auftritt, wird er die richtige Maßnahme einleiten.


    Die zweite Gruppe kommt ins Nachdenken und braucht einfach zu lang, die Daten mit einander abzugleichen. Es kommt sehr schnell der Punkt, an dem Misstrauen auftritt und schon verbraucht das Gehirn zu viel Zeit, um eine Entscheidung zu treffen und schon haben wir in der Fliegerei eine 50/50 Situation, die es dort nicht geben darf.


    Die Flugunfallberichte zeigen zuhauf solche Fehlentscheidungen und immer beruhen sie darauf, dass die Instrumente/Daten falsch interpretiert wurden und dann passiert exakt die gleiche Situation, die im Video sehr gut dargestellt wird. Im Video geht es nämlich nicht um eine realistische Situation, sondern um das Dilemma, welchen Instrumenten/Daten vertraue ich. Da es in der Fliegerei immer Redundanzen gibt, wird der gute Pilot die richtige Entscheidung treffen und der durchschnittliche oder normale Pilot eine 50/50 Situation haben.


    Zurück zu unserer Simulation, gerade mit den neuen Wettermöglichkeiten in 4.33 kann man seine Fähigkeiten sehr gut austesten und da schließt sich bei mir der Kreis. Keine Simulation vereint die gesamte Palette der Simulatorfliegerei so gut wie der Falke und da gehört bei mir in ganz besonderem Maße die Navigation dazu.


    Ich beginne nicht zu schwitzen, wenn AWACS feindliche MIG-29 meldet, aber doch schon dann und wann einmal, wenn ich mit den Wetterunbilden kämpfe, um den richtigen Landeanflug zu finden. :9: Es soll da tatsächlich noch mehrere geben. :1: