Debriefing Operation "Déjà-vu Enigma"


  • Erstaunlicherweise ging der Einsatz mit 16 Piloten von der technischen Seite her gesehen, relativ problemlos über die Bühne.


    Alle hatten sich gut vorbereitet, sofern das bei dieser Geheimniskrämerei Déjà-vu Enigma überhaupt möglich war.


    Das erste Briefing wurde sehr kurz gehalten und keiner konnte sich so wirklich vorstellen, was bei einem so einfachen Flugauftrag Außergewöhnliches auf uns zukommen sollte.


    Ich habe vorweg geschrieben, dass dies ein besonderer Einsatz werden wird. Die erste Besonderheit war die Startfreigabe durch den Human-Aircontroller Pitbull. Das wurde so professionell gemacht, dass sich die Piloten ebenso professionell verhalten haben. Es war ganz erstaunlich, wie geordnet das Taxi-Procedere ablief. Jeder wusste ganz genau, wann und wohin er sollte.


    Nach dem Start flogen zunächst alle zur Brindisi-FIR, wo wir auf die SU-33 der Kusnezov treffen sollten. Zwei F-18 der USAF mischten auch mit, die zunächst im Tiefflug über Brindisi donnerten.


    Zur echten Begleitung und der gebrieften, simulierten Notlandung auf der Truman kam es gar nicht, weil uns ein Funkspruch von einem unter Hypoxie leidenden U-2-Piloten dazwischenkam. Offensichtlich war er in den Bergen von Albanien abgestürzt. Das hat das HQ dazu veranlasst, sofort RTB zu befehlen. Die Landung zog sich etwas hin, was bei 15 Flugzeugen nicht weiter verwunderlich ist. Jetzt kam die zweite Sternstunde von Falcon – der ATC hat uns zur Landung „heruntergesprochen“, wie es im Reallife nicht besser hätte sein können.


    Als alle glücklich gelandet waren, wurden wir sofort zu unserem Staffelbriefingroom befohlen. Zunächst schilderte C/SO Nik die neue Lage und F/O Pitbull erläuterte uns den Auftrag. Leider hatte der U-2-Pilot bei der zweiten Durchsage der Bullseyedaten einen Zahlendreher, so dass alle Piloten zunächst in ein Gebiet flogen, das ca. 70 nm von der Absturzstelle entfernt war.


    Da der Einsatz Déjà-vu Enigma hieß, hätten die Piloten Lunte riechen müssen und feststellen, dass sich in dieser Area keine 10.000 ft hohen Berge befinden.


    Der Irrtum mit dem Zahlendreher wurde vom HQ nach nochmaligen Abhören des Funkspruches bemerkt, weil der U-2-Pilot bei der ersten Durchsage die richtigen Daten genannt hat, diese aber von starken Störgeräuschen überlagert wurden.
    Als der Absturzort bekannt war, begann mit der nötigen Vorsicht (SAM-Bedrohung) der Flug ins richtige Zielgebiet.


    Dabei benahmen sich die US-Navy-Piloten dermaßen rüpelhaft, dass einigen NRF-Piloten der Kamm schwoll und es sie im rechten Daumen juckte, um den F-18 ein Heater-Zäpfchen in den A… zu schieben. Die US-Piloten hatten natürlich ein besonderes Bedürfnis, als Erste an der Absturzstelle zu sein, um ihre geheime U-2 zu sichern. Deshalb war ihr Verhalten entschuldbar, hätten wir auch so gemacht.


    Auf unerklärliche Weise konnten die Russen ihre in Airmobiles verlasteten SA-3/6 nicht rechtzeitig im Zielgebiet absetzen, um feindliche Flugzeuge von der Absturzstelle fernzuhalten.


    Die von der U-2 ausgesendeten Peilsignale (20 nm/5 nm) haben den Piloten die Richtung zum Ziel deutlich erleichtert. Nach ganz kurzer Zeit wurde die gut getarnte U-2 auf einem 9.500 ft hoch gelegenen, kleinen Plateau auf einer Bergspitze entdeckt und mit Rauchsignalen markiert. Des Weiteren wurden die Koordinaten an die Eliteeinheit (Gebirgsjäger) in ihrer C-130 weitergegeben, die sich von Tivat aus auf den Weg machte.


    Danach war unsere Arbeit getan und wir flogen vor der herannahenden Schlechtwetterfront in westliche Richtung und landeten ohne Verluste auf Tivat. Hier konnte man den deutlichen Unterschied zur ersten Landung auf Brindisi AB feststellen. Jeder landete so, wie er wollte, es gab einen missed approche und alles sah eher aus wie ein Bund Wurzeln (süddeutsch: Gelbe Rüben). Wegen der fortgeschrittenen Zeit wurde der Einsatz in Tivat beendet.


    Fazit: Eine hervorragende Leistung von allen Piloten und besonders vom ATC/HQ-Controller. Die Kunst der Landung einer U-2 auf einem gefühlt DIN A 4 großen Feld auf einer Bergspitze, die noch dazu wolkenverhangen war, sollte nicht unerwähnt bleiben. :9:



    Was auch noch erwähnt werden muss, zwei Einsätze, in denen nicht gegen Feinde gekämpft wurde und trotzdem sehr spannend waren.

  • Ein toller Flugabend. :6: Danke, dass wir dabei sein durften. 8) Ein besonderer DANK, an alle die die hervorragende Vorarbeit zu diesem Event und auch die Arbeit während des Fluges geleistet haben. :8:


    War ein schöner Jahresabschluss für mich. :6: :6:


    Freue mich auf die gemeinsamen Aktionen unserer beider Staffeln im Jahr 2014. Einen Guten Rutsch und viel Gesundheit.


    lg.opasi :6: :6: :6:

  • Habe ja anklingen lassen, dass die Operation auch ein kleiner Wettstreit sein soll, nämlich, wer findet die U-2 als erster und markiert sie. Das war Cupra von den 1st GW und fast zeitgleich Bumerang und Korbi. Habe für die "Gewinner" ein kleines Geschenk, wobei sich das Buch "Holt Hartmann vom Himmel" Cupra ausgesucht hat. Jezt bleibt noch das Buch "Vipers in the Storm" übrig und da ich weiß, dass es Bumerang schon besitzt, geht es an Korbi.


    Glückwunsch!