Operation Gordischer Knoten (Gordian Knots) Tag 2

Nach dem jetzt die 47th NATO Response Force und die USAF Piloten gemessen haben: Wer hat den Längsten, beide gleich, sind die Fronten geklärt und wir können uns auf unseren Auftrag konzentrieren, wie wir den Knoten lösen. Sprich, was und wer steckt hinter den omnösen Raketenstarts.

Die UN-Resolution 4747 wurde um den Buchstaben "a" erweitert, was im Einzelnen bedeutet, dass die Flugverbotszone aufgehoben wird, weil alle Nationen (Ausnahme DPRK) zugestimmt haben, gemeinsam den Knoten zu lösen.

Nur weil die DPRK der 4747a nicht zugestimmt hat, heißt das nicht, dass sie hinter dem Treiben stecken, die sind nur von Haus aus dumm.

Die 4747a regelt:

- Die feindliche Einstufung aller Nationen (DPRK / China) ist aufgehoben.

- Nur die 47th NRF hat die Erlaubnis, in jedes Hoheitsgebiet bis zu einer Tiefe von 30 nm einzufliegen. Es gelten die Landgrenzen. Ankündigung per Funk (Guard QRG) ist ausreichend, einer Bestätigung bedarf es nicht.

- Aufhebung der Flugverbotszone

- die US-Navy wird weiter mit ihrem Carrier Enterprise in der Sea of Japan kreuzen und uns ihre Wahrnehmungen mitteilen. Sollte es einen Zwischenfall geben, liegt die Einsatzführung beim MC der 47th NRF. Der MC der USAF wird alle Befehle ausführen, so fern sie nicht seinen Regeln widersprechen.

- allen Fluggesellschaften wurde mitgeteilt, dass sie über der Sea of Japan damit rechnen müssen, dass ihre Maschinen von der 47th NRF zur jederzeitigen Kursänderung bis hin zur Landung auf einem unbestimmeten Flughafen gezwungen werden können. Des Weiteren erfolgt keine "Sicherheitsbegleitung" mehr, sie müssen sich jedoch rechtzeitig auf der Guard QRG an- und wieder abmelden.

- Alle zivilen Maschinen haben ohne Aufforderung Unregelmäßigkeiten im Luftverkehr unverzüglich an die 47th NRF zu melden.

- Gleiche Meldung ging an alle Reederein, dass sie mit Kursänderungen rechnen müssen. Eine Anmeldung erfolgt bei der Port Authority von Pohang ROK. Anfragen unsererseits, sind grundsätzlich nicht möglich.

C/SO Nik

Letzte Meldung NATO HQ

Es ist damit zu rechnen, dass heute Nachmittag ein Raketenstart bevorsteht. Die Alarbereitschaft besteht weiterhin, jedoch ist ein Einsatz mit 10 F-16 der 47th NRF gegen 16:00 LT sehr wahrscheinlich.

Die USAF und US-Navy wird ebenfalls in unserem Einsatzgebiet (ehem. Flugverbotszone) Flüge durchführen. Das US-HQ hat ihre Piloten angewiesen, uns nach besten Kräften zu unterstützen und uns jede Information zugesagt. Wegen der nun engeren Zusammenarbeit, wurde uns auch ein Bild von einer der gesichteten Raketen zur Verfügung gestellt. Nähres wird im Briefing bekanntgegeben.

47th NRF C/SO Nik

Das war einer der Fehlstarts. Sie nutzt noch den Schwung aus und hat in 30.000 ft Höhe immer noch 3.400 kn drauf. Weiß nicht, ob dein Auge so schnell ist und du sie überhaupt zu Gesicht bekommst.

Heute Abend haben wir in einer Konferenzschaltung einen hohen Offizier der USAF beim Briefing dabei, also benehmt euch ordentlich, bzw. Vorbereitung ist alles, nicht dass wir dann wie am Stammeltisch sitzen, wenn er Fragen hat.

Gute Nachrichten, die 1st GW leihen uns ihren Server.

Bin guter Dinge, dass dies ein sehr interessanter Flug wird.

C/SO Nik

Warum war der Einsatz von so einem hohen Stressfaktor behaftet, erschien er doch von der Papierform her relativ einfach. Die aus der Verwaltung tragen die Schuld. Was hat denn jetzt die Verwaltung mit den Piloten im Einsatz zu tun? Mit denen weniger, aber dass wir unsere bewährte Groundcrew aus Kunsan aus Kostengründen nicht mit nach Kangnung nehmen durften, sondern auf die vorhandene zurückgreifen mussten, hatte erhebliche negative Auswirkungen. Zwei Maschinen blieben gleich am Boden und bei weiteren traten Fehler auf, die wir so nicht kennen. Männer sind zwar auch Menschen, aber in erster Linie Männer und was tun die, wenn in ihrem Sichtfeld Frauen herumwuseln? Sie schalten ihr Gehirn auf die Urtriebe zurück, Silvester war auch noch, mehr muss man nicht mehr sagen. Auf Kangnung arbeiten bei der Groundcrew nämlich zwei Frauen und da kann dann so etwas Unwichtiges wie eine funktionierende Kraftstoffpumpe, schon mal zur Nebensache werden. Die Liste der unwichtigen Teile ließe sich beliebig verlängern.

Jetzt zum Flug, nachdem wichtige Piloten gar nicht erst gestartet waren, ging es bei bestem Flugwetter in Richtung Einsatzgebiet auf die Sea of Japan hinaus. Die Flugrouten waren vorgeplant, also konnte man sich entspannt zurücklehnen, den AP eingeschaltet und noch ein bisschen den Eindrücken nachhängen, als die Mädels von der Base das Gurtzeug festgezogen, bzw. den Sitz des Schrittgurtes geprüft haben. Im Funk war auch nichts los, die Abendsonne spiegelte sich auf dem Wasser, was will Mann mehr.

Die Stille wurde unterbrochen, weil sich die USAF mit zwei F-16 anmeldete und einen guten Tag wünschte. Da meldete sich die erste NRF F-16 (Shamen), dass sie zu einem Check noch einmal landen müsste. War das so oder wollte er da etwas für sich alleine haben, alle potentiellen Konkurrenten waren ja in der Luft. Diese F-16 wurde jedenfalls eine ganze Zeit nicht mehr gesehen, also Flights neu ordnen und weiter ging es. Was war das für eine Scheiße, der Wetterfrosch hatte leichten Bodennebel angekündigt und was tat sich da am Boden, es war eine undurchdringliche graue Suppe, die dann auch in die oberen Etagen reichte. Visuell, never.

Jetzt meldete sich schon wieder so eine sinnverwirrende weibliche Stimme am Funk, Swiss Airways flog in die ehemalige Sperrzone ein. Der MC-Flight (Bumerang/Rabbit) machte eine U-2 in großer Höhe aus, die wurde auch sofort mal aus der Nähe betrachtet. So eine U-2 ist ja grade dazu prädestiniert, in das Innere eines Gordischen Knotens zu lugen.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag, die U-2 explodierte und keiner wusste weshalb, bis die Schweizerin einen Raketenstart meldete. Jetzt meldet der US Pilot (Falcontower), dass sein Wingi Hydraulikprobleme hat und eine Notlandung auf der US Enterprise wagt. F-16 auf dem Träger landen, dann mal viel Spaß.

Dann meldete sich eine Austria Cargo (Nik) mit dem Verlust aller Navigationssysteme und bat um Hilfe. Austria Cargo, was macht der dort, man einigte sich auf einen Übermittlungsfehler und aus Österreich wurde Australien. Die Hilfe wurde zwar zugesagt, aber es gab wichtigeres, als so einem Postboten zu helfen, weil 2 MIG-29 in den Luftraum eindrangen und den US Singleship auf die Pelle rückten. Der MC schaltete blitzschnell und beorderte alle Verfügbaren F-16 (Joker/Bikeman) ihre Nase in den nördlichen Überwachungsbereich zu stecken. Der US Pilot schoss beide MIG’s ab, fing sich aber irgendetwas ein, s.d. er mit einigen ausgefallen Instrumenten weiterfliegen musste. Holte sich die Erlaubnis, bei uns auf Kangnung landen zu dürfen. Sehr gerne, sagte der MC, wollten wir doch mal den Piloten aus dem ersten Einsatz kennenlernen, außerdem hat er zuvor angeboten und vollzogen, das südliche und verwaiste Einsatzgebiet zu überwachen.

Es quakte der österreichische Postbüdel (Plattdeutsch) wieder dazwischen und bat um Hilfe, Woodpecker störte auch wieder, es war einfach unerträglich. Der MC hätte 5 Headsets gebraucht, um alles mitzubekommen, so kam der gesamte Wust an Funk aus einem auf seine Ohren. Wenn jetzt der Eindruck entsteht, es wäre alles nur chaotisch gewesen, weit gefehlt, denn ein Flight (Pitbull) machte eine wichtige Entdeckung, die geheime Abschussbasis wurde gefunden, die Koordinaten bestimmt und trotz schlechter Sicht fotografiert. Bingo, das war unser Primärauftrag.

Endlich hatte jetzt ein Flight (Pitbull/Falcontower) die Zeit, sich um den Cargo-Flight zu kümmern, was dringend nötig war, weil er völlig blind durch die Gegend flog. Er wurde sicher nach Kangnung begleitet, aber ohne Instrumente und Funk in dieser Suppe zu landen, war mit so einem schweren Koffer nicht einfach. Bedurfte auch mehrerer Anflüge. Sehr hilfreich war dabei, dass Rabbit die Landebahn mit Flares markierte, die Runwaybeleuchtung wurde nämlich vom Bodennebel total zugedeckt. Hier möchte ich mich ausdrücklich noch einmal bei Pitbull, Falcontower, Bumerang, Rabbit bedanken, die alles versucht haben, mich sicher auf den Boden zu bringen. Nach dem dritten Anflug überlegte ich nämlich kurz, bevor ich jetzt den einzigen Runway mit meinen Paketen blockiere, lande ich lieber im Gras.

Dann gab es noch einen Landeunfall, da müssen wir sehen, ob die Mädels das gebacken bekommen und die F-16 wieder auf die Beine stellen können. Ein Vorgespräch wurde schon für die Pilotsbar angekündigt. Komisch ist nur, dass alle Piloten jetzt plötzlich Schäden an ihrer F-16 hatten, die sofort behoben werden müssen und die nur im persönlichen Gespräch erklären kann. Früher haben die Piloten einen Schadensbericht verfasst, gelocht und abgeheftet. Sonst findet man die Piloten immer in der Pilotsbar, wenn sie sich ihre Heldentaten um die Ohren schlagen, heute liefen sie alle Richtung Werkstatthangar. Warum bloß?

C/SO Nik

Das beste Lifedokument einer VFS welches ich bis jetzt gehört habe.

Es hat trotz der dramatischen Situation, da wurde immerhin eine U-2 abgeschossen, eine US F-16 musste auf einem US-Carrier notlanden, dann kam ein Cargoflight mit einem Riesenproblem dazwischen und zum bösen Schluss kamen noch 2 MIG-29 mit eindeutig feindlichen Absichten in unsere Aerea geflogen und griffen die US F-16 an. Dabei blieb der MC mit seinem Wingman Rabbit jederzeit ruhig und sachlich, ich zieh meinen Helm dafür. Der US Pilot (Falcontower) trug durch seinen profihaften Funk das übrige dazu bei. Pitbull als der Ruhepol schlechthin bereicherte den Funk ebenfalls. Wenn man dann berücksichtig, dass auch noch Woodpecker sein Unwesen trieb, das erfordert Nerven wie Drahtseile und die hatte Bumerang.

Zum guten Schluss, ich bin begeistert von der Professionalität der 47th NATO Response Force.

47th NRF C/SO Nik